Der deutsch-chinesische Künstler Hang Zhou pendelt seit 1984 zwischen seiner Heimat und Hamburg im Sechs-Wochen-Rhythmus.

Hamburg. Shan Fan ist sehr ehrlich. Der deutsch-chinesische Künstler aus der Südwest-Shanghaier Stadt Hang Zhou, der seit 1984 zwischen seiner Heimat und Hamburg im Sechs-Wochen-Rhythmus pendelt, sagt: "In Hamburg leben 14.000 Chinesen, aber trotzdem steckt in Hamburg nicht viel von China. Und ehrlich gesagt, will ich das auch gar nicht. Jede Kultur sollte ihre eigenen Traditionen pflegen, sich aber wohl für andere Kulturen öffnen!" Klingt weltgewandt - und ist es auch. Vom 10. September an zeigt der Künstler in der Galerie Anne Moerchen (Milchstraße, Pöseldorf) in der Ausstellung "Malerei der Langsamkeit - Malerei des Augenblicks" seine Bambus-Malereien auf Reispapier und Leinwand.

Shan Fan, der mit seiner Familie (zwei Söhne, 9 und 13 Jahre) in der Nordheide wohnt, ist Kosmopolit. So leitet der mehrfache Ehrenprofessor und Professor an zwei Kunst-Unis (Hamburg und Shanghai) mit Gerrit Ahnen die Künstler-Akademie Design Factory, die Kommunikations- und Marken-Designer ausbildet. Und er gestaltet zusammen mit der Agentur Kontrapunkt den Hamburg-Pavillon zum Thema Nachhaltigkeit und Harmonie für die Expo 2010 in Shanghai. 70 Millionen Besucher werden dort erwartet.

Für seine Bambus-Werke, die weltweit auf Ausstellungen gezeigt werden, ist er das ganze Jahr unterwegs. "Bambus ist die Lebenspflanze Chinas, die von der Wurzel bis zum Blatt genutzt wird. Bambus ist dort so wichtig wie hier die Eiche. Gleichzeitig symbolisiert ihre besonders biegsame, aufrichtige, flexible Eigenschaft das positive im Leben, in der Literatur, in der Kultur", erklärt Shan Fan.

Und dann fallen ihm doch noch typische China-Merkmale für Hamburg ein: die Ernsthaftigkeit und Vertrauenswürdigkeit der Hamburger - und das erstklassige original chinesische Essen in seinem Lieblingsrestaurant Golden auf der Uhlenhorst.