Nandini Mitra kann eine ganze Menge. Nur eines kann sie nicht: untätig sein. Zehn Jahre lang war die Moderatorin weltweit auf Achse.

Hamburg. Ein Leben aus dem Koffer, immer unterwegs, perfekt gestylt, rastlos. Zehn Jahre lang war Nandini Mitra (34) für die Show "Fit for Fun-TV" (Vox) weltweit auf Achse, moderierte beim Haitauchen oder Wasserskifahren. Früher führte sie von London aus durch die MTV-Mode-Sendung "Fashion Zone", sprach mit Designern wie Roberto Cavalli und Jean Paul Gaultier.

Nur zur Stippvisite kehrte sie in ihre Heimatstadt Hamburg zurück. Doch irgendwann wurde es Zeit für eine Pause. Eine bewusste Pause, wie sie betont. "Nach diesen Jahren, die unglaublich schnell ins Land gingen, brauchte ich eine Veränderung", sagt Mitra, die mit ihrem Freund Stefan in einer gemütlichen Eppendorfer Altbauwohnung lebt. Deshalb konzentrierte sie sich auf ihre Bildung, studierte Journalistik und genoss es, einmal längere Zeit in der Heimat zu sein.

Doch da die aufgeweckte Tochter einer Oberstudienrätin und eines indischen Kaufmanns unmöglich untätig sein kann, hat sie eine Ausbildung zur Pilates-Trainerin absolviert. "Diese Art von Bewegung passt genau zu meinem Lebensgefühl, ich kann es überall machen." Klingt alles eher ruhig - vermisst sie ihr turbulentes, abwechslungsreiches Leben nicht? "So viel hat sich eigentlich gar nicht verändert, ich reise noch immer viel, wenn ich Aufzeichnungen habe oder zu Galamoderationen fahre."

Und jetzt soll es wieder richtig losgehen, Nandini Mitra gibt Pilates-Kurse auf dem Kreuzfahrer "Mein Schiff", hat einige Pilotfilme abgedreht, wirbt für einen großen Versicherer und ließ sich gerade im Internet unter stargebot.de versteigern. Selbstverständlich für einen guten Zweck: Der Erlös für die private Pilatesstunde mit Nandini (430 Euro) geht an das ASB-Kinderprojekt Löwenhaus, nach Stefan ihre zweite große Liebe. "Ich bin sehr oft bei den Kindern draußen, ich liebe Kinder und möchte definitiv irgendwann eigene", sagt die Moderatorin, die gern mit den bedürftigen Jugendlichen bastelt, tobt und natürlich Pilates macht.

"Ich wurde früher von meinen Eltern gefördert, durfte reiten, Gitarre und Klavier spielen und tanzen", erinnert sich der Familienmensch Mitra. "Das möchte ich weitergeben." Und da der eigene Nachwuchs noch nicht in Sicht ist, will sie sich auch um den kleinen Sohn ihres Bruders kümmern. "Das wird die nächste Tradition: eine Jahreskarte für Hagenbecks Tierpark - die hatte ich nämlich früher auch." Wie sich das für ein echtes Hamburger Gör eben gehört.