Das Wort “Überraschungsparty“ sagt es bereits: Mit Unvorhersehbarem muss gerechnet werden, denn Unerwartetes kann passieren.

Das erfuhren am Sonnabend auch Finanzminister Peer Steinbrück (SPD), Hans-Ulrich Klose (SPD), Vize-Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Bundestags, Dieter Kosslick, Intendant der Internationalen Filmfestspiele Berlin, und Ulrich Lenze vom Cinecentrum Hamburg.

Das prominente Quartett wollte dem italienischen Wirt Paolo "Paolino" Cherchi zum 65. Geburtstag gratulieren. Und zwar in seiner aktuellen Wirkungsstätte, dem Restaurant La Sardegna in Winterhude. Dort trafen sie immerhin auf Gratulantin Nicole Heesters. Paolino jedoch war längst weg. Abgeholt zu seiner Überraschungsparty im Restaurant Palazzo an der Rothenbaumchaussee, organisiert von seiner Frau Hadmut, Galeristin Anne Moerchen, deren Mann Frank, Unternehmer Amanuel Dimetros sowie rund 80 Freunden. Darunter auch Schauspieler Götz George, der den gebürtigen Sarden Paolino Ende der 80er-Jahre während der Dreharbeiten zur ZDF-Erfolgsserie "Schulz und Schulz" kennengelernt hatte.

Im Maßanzug und mit Designerbrille auf der Nase befestigte George eigenhändig die sardische Fahne über dem Restauranteingang. Und begrüßte dann mit einem dicken Kuss auf den Mund seinen Freund Paolino. Gäste wie Heike Jahr und Angelika Jahr-Stilcken aus der Verleger-Familie, Fotograf Christian von Alvensleben, Duty-free-Geschäftsmann Claus Heinemann, Herz-Professor Heiner Greten und Axel Sven Springer sangen "Happy Birthday". Es wurde umarmt, gelacht und erzählt. Eines der Themen unter den Gästen: Darf Paolino nun am Ufer der Alster neu bauen oder nicht? Eine Entscheidung vonseiten der Stadt ist seit Monaten überfällig. Klare Worte dazu fand Götz George, der gerne wieder einen guten Italiener nahe seiner Wohnung in St. Georg hätte: "Paolino ist eine Ausnahmeerscheinung. Deshalb sollte er auch eine Ausnahmegenehmigung bekommen." Angelika Jahr-Stilcken stimmte zu und sagte: "Paolino gehört an die Alster." Ein besonderes Präsent hatte Schauspieler Krystian Martinek vorbereitet. Von seiner Mutter am Akkordeon begleitet, sang er ein launiges Lied über das Leben und den Aufstieg des sichtlich gerührten Geburtstagskindes. Nach gebratenem Spargel, Tintenfisch, Spanferkel sowie gutem Rotwein wurde getanzt wie in besten Paolino-Zeiten.

Sogar Tanzmuffel Götz George erhob sich - sehr zur Freude seiner Freundin Marika Ulrich. Zu späterer Stunde folgte dann die Überraschungsparty Teil zwei: Zur Tür herein kamen Steinbrück, Klose, Kosslick, Lenze und genossen den Rest der Nacht mit Paolino.