Die Frage danach, ob es in Ordnung ist, à la Madonna ein afrikanisches Kleinkind zu adoptieren, beschäftigt viele der prominenten Hamburger Gäste des Unicef Charity Dinners im Edelrestaurant Raven.

Hamburg. Überraschend: Die meisten können sich gut vorstellen, einem fremden Kind ein Zuhause zu geben. "Ich bin total offen gegenüber dem Thema Adoption", sagte Moderatorin Nova Meierhenrich, die noch drei jüngere Brüder hat. "Mutter wäre ich jetzt sehr gern, doch dazu fehlt mir noch der richtige Mann", sagte die 35-Jährige und lacht.

Glücklicherweise hat sie den Anschauungsunterricht direkt nebenan: "Ich wohne in Eimsbüttel ganz nah bei Molly und Patrick Nuo, da kann ich deren Kleine oft besuchen." Molly Nuo, Mutter der zwei angesprochenen Kinder (Elouise, 3, und Luka James, 6 Monate), freut das: "Nova ist für sie schon fast wie eine Patentante."

Ganz offen gab auch Make-up-Mann Boris Entrup zu, nicht kinderlos bleiben zu wollen: "Stimmt das soziale Umfeld, dann würde ich ein Kind adoptieren." Doch momentan fehlen ihm zwei Voraussetzungen: die feste Beziehung und die nötige Zeit. Entrup, der eine Wohnung in St. Georg hat, ist 99 Prozent seiner Zeit unterwegs. Hawaii, Hongkong, New York und auch Kapstadt.

Dort war gerade Chantal de Freitas, die ohne ihren Mann Kai Wiesinger kam. Sie besuchte ihn dort bei Dreharbeiten, interessiert sich für das Zusammenleben der Menschen dort. Das kennt Nadja ab del Farag, acht Jahre lebte sie im Sudan. Leicht verwirrend erzählte die extrem schmale "Naddel" von ihren afrikanischen Patenkindern. "Mit denen telefoniere ich oft, besuchen schaffe ich nicht immer, wenn ich da bin", sagte sie und verknotete nervös die Finger ineinander.

Ganz entspannt hingegen Schauspielerin Yasmina Filali, die mit Ehemann Thomas Helmer kam und sich auf marokkanisches Essen von Sternekoch Wahabi Nouri freute und verriet, dass sie schon vor dem Boom offen für Adoption war: "Ich würde auch gern einem älteren Kind ein Zuhause geben", sagte die Mutter ihrer Tochter Sam.