An diesem Abend beginnt für einige die große Karriere. Und so vielleicht auch für die Hamburger Jung-Regisseurin Frauke Thielecke (36), Absolventin der Hamburg Media School (HMS), die gestern als einzige Hamburger Filmschaffende vor 1000 prominenten Gästen aus der Film- und Fernsehbranche bei der Verleihung des Studio-Hamburg-Nachwuchspreises ausgezeichnet wurde.

Hamburg. Mit ihrem 21-minütigen Kurzfilm "Abendlied", einer Geschichte über einen verbitterten alten Mann, dessen unerwünschte Haushaltshilfe plötzlich sein Leben verändert, gewann sie in der Kategorie Bester Kurzfilm (Publikumspreis) und hofft nun auf ihren großen Durchbruch. "Schon die Nominierung macht einen stolz, weil man weiß, dass sich der Einsatz gelohnt hat und endlich jemand auf meine Arbeit aufmerksam wurde", sagte die Hamburgerin.

"Ich hoffe natürlich auf einen kleinen Pokal für meine Garderobe und freue mich sehr, heute dabei sein zu können", sagte Emily Atef, die später einen Preis für die beste Regie erhielt. Sie war mit ihrer Freundin, der Schauspielerin Susanne Wolff, gekommen, die gerade vom Thalia-Ensemble nach Berlin gewechselt ist. "Ich habe vor Kurzem eine Wohnung bezogen, versuche mich einzuleben", sagte sie.

Hoffnung für die Nachwuchstalente machen immer die anwesenden Filmproduzenten, die einen Blick auf die neuen Film-Talente werfen. So auch Hubertus Meyer-Burckhardt, Professor an der HMS, der sagte: "Der Wettbewerb ist groß, deshalb ist jeder Preis wichtig, um sich von der Masse abzuheben." Auf einen ersten Preis wartet bisher "Tatort"-Darstellerin Christine Urspruch ("Alberich"), die mit ihrem Mann Tobias Materna vom Bodensee gekommen war. "Am liebsten hätte ich einen Preis fürs Lebenswerk", scherzte sie. Weitere Preisträger: Johanna Stuttmann für "Nacht vor Augen" (Drehbuch), Matthias Adler für "Novemberkind" (Produktion), Markus Tomczyk für "Braams - Kein Mord ohne Leiche" (Nachwuchsdarsteller), Amelie Kiefer für "Die Drachen besiegen" (Nachwuchsdarstellerin), Andreas Kleinert für "Polizeiruf 110 - Rosis Baby" (Hamburger Krimipreis zu Ehren Jürgen Rolands).