Ex-“Tagesschau“-Sprecherin will keine Treppen mehr steigen und gibt ihre Wohnung auf. “Ich suche wieder ein Domizil in Alsternähe“.

Hamburg. Und nun die Nachrichten: Dagmar Berghoff, die ehemalige "Miss Tagesschau", sucht eine neue Wohnung. Denn das Haus in Pöseldorf, in dem die frühere Chefsprecherin der ARD-Nachrichten seit zwölf Jahren in einer etwa 130 Quadratmeter großen Wohnung zur Miete lebt, ist nicht ideal für ältere Bewohner: "Es gibt leider keinen Fahrstuhl, und meine Wohnung liegt in der dritten Etage - das sind mehr als 50 Stufen", sagt die 68-Jährige.

Diese Stufen nehme sie nicht mehr so leicht, sagt die Moderatorin dem Abendblatt, vor allem nach einem Einkauf. "Es wird für mich zunehmend beschwerlich, die Tüten nach oben zu schleppen." Das gelte auch für Koffer und Reisetaschen. "Es gibt nämlich auch immer wieder Taxifahrer, die Rückenleiden haben und deshalb nicht schwer tragen können." Die Hausgemeinschaft sei zwar "fantastisch", ihre Vier-Zimmer-Wohnung mit Alsterblick "traumhaft" - und doch sei es jetzt Zeit für einen Umzug.

"Ich werde einiges aussortieren", kündigte Dagmar Berghoff in der Zeitschrift "Frau im Spiegel" an. Von ihren mehr als 100 Paar Schuhen trenne sie sich aber nicht. Doch wohin zieht es die Witwe, die seit dem Tod ihres Mannes Dr. Peter Matthaes - der Chirurg war im Januar 2001 an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben - allein lebt? "Ich suche wieder ein Domizil in Alsternähe", sagt Dagmar Berghoff. Auf gar keinen Fall im Erdgeschoss und auf jeden Fall mit Lift. Schließlich seien auch ihre Freunde nicht mehr die Jüngsten.

Wie wäre es denn mit einer Wohngemeinschaft? Die gebürtige Berlinerin winkt ab: Darüber hätten sie in der Clique schon nachgedacht, lange bevor Bremens Ex-Bürgermeister Henning Scherf seine "Alten-WG" gründete. "Die Vorstellung, im Alter nicht allein zu sein, fanden wir tröstlich. Aber es blieb bei einer fixen Idee, die wir nicht umsetzen." Sie wolle alleine wohnen, sagt die "Grande Dame" der "Tagesschau", die seit ihrem vierten Lebensjahr in der Hansestadt zu Hause ist und seitdem etwa alle zehn Jahre innerhalb der Stadtgrenzen umgezogen ist.

In die edle Seniorenresidenz Augustinum, in der unter anderem Nadja Tiller und Walter Giller leben, zu ziehen kommt für Dagmar Berghoff nicht infrage. "Erstens bin ich mehr Alster- als Elbe-Typ. Zweitens ist das für mich jetzt noch gar keine Option", sagt Berghoff. "Aber ich hoffe, dass ich, sollte es irgendwann so weit sein, einsichtig genug bin, um eine solche Entscheidung zu treffen." Bei der großen Volksschauspielerin Heidi Kabel, die im Juni 2010 starb, sei sie oft in der Seniorenresidenz Ernst-und-Claere-Jung-Stiftung in Othmarschen zu Besuch gewesen, erzählt Dagmar Berghoff. Auch die bundesweit elf Rosenhof-Häuser kenne sie ganz gut. "Mit meinen Freunden Wilhelm Wieben und Jo Brauner habe ich dort Lesungen gehalten."

In den kommenden Tagen liest Dagmar Berghoff aber erst einmal die Immobilienanzeigen - auf der Suche nach einem neuen Zuhause.