Verrückt, tolerant, preiswürdig: Der gebürtige Pole Vladyslav Sendecki gewinnt den Hamburger Jazzpreis der E.-A.-Langner-Stiftung.

Hamburg. Selten kamen einem Mann die magischen drei Wörter so leicht über die Lippen wie Nils Landgren in seiner Laudatio: "Vlady, du bist verrückt und einmalig. Ich liebe dich!" Ort dieser spontanen Liebesbekundung war das Auditorium der Bucerius Law School, wo die E.-A.-Langner-Stiftung gestern Nachmittag zum fünften Mal den Hamburger Jazzpreis verlieh. Landgren, Professor für Posaune an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und Schirmherr des Preises, lobte den diesjährigen Preisträger Vladyslav Sendecki als "dialogfähigen, toleranten Künstler, der sich über Grenzen hinwegsetzt".

Überreicht wurde der Preis durch den Stiftungsgründer Ernst A. Langner. "Die politische Anerkennung, die dem engagierten Pianisten in seiner Heimat Polen verwehrt geblieben ist, möchten wir mit diesem Preis in seiner Wahlheimat Hamburg nachholen." Dass Jazz als Kunst angesehen werde, dafür bedankte sich Sendecki ausdrücklich.

Nicht nur die 26 eingereichten Bewerbungen waren ein Rekord des Preises. Auch dass die Hamburger Bürgerschaft so zahlreich vertreten war - allen voran die Zweite Bürgermeisterin Dorothee Stapelfeldt - freute die Geschäftsführerin der Stiftung, Heike Grunewald. Mit einem Versprecher sorgte sie für Heiterkeit: Statt Till Brönner erwähnte sie Til Schweiger als Jurymitglied, korrigierte sich aber sofort. Der berühmte Jazz-Trompeter Brönner war wegen Dreharbeiten für die Sendung "X Factor" verhindert. Zum Abschluss genossen die Gäste, darunter Peggy Parnass, Gottfried Böttcher und Frank Otto, ein Konzert des Preisträgers und weiteren Musikern.