Wegen der Giftstoffe in Kassenbons sind Kunden und Kassiererinnen in Hamburg besorgt und auch wütend - zumindest einige von ihnen.

Hamburg. "Wie kann das erst jetzt entdeckt werden? Ich finde es schlimm, dass wir, ohne es zu wissen, in unser eigenes Verderben rennen." Renate L. aus Eppendorf ist wütend und möchte auch gar nicht weiter über Kassenzettel reden. Sie rauscht mit ihrem Einkaufswagen davon.

Gesundheitsgefährdende Chemikalien in Kassenzetteln sind zurzeit das Thema in den Supermärkten. Es handelt sich um die Stoffe Bisphenol A und Bisphenol S. Das zeigen Ergebnisse einer Studie, die im Auftrag des "Greenpeace Magazins." veröffentlicht wurde.

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Doch wie reagieren die Hamburger Supermarktangestellten, die täglich Hunderte von Bons anfassen, auf die Studie? "Ich finde es überhaupt nicht toll, dass wir ständig mit den Chemikalien in Kontakt kommen. Das Ganze sollte auf jeden Fall weiter untersucht werden", beschwert sich eine Edeka-Mitarbeiterin, die nicht genannt werden möchte. Ihre Kolleginnen bestätigen die Aussage mit kräftigem Kopfnicken.

Anders Elke Reinartz. Die 54-Jährige arbeitet im Edeka-Schlemmermarkt am Eppendorfer Baum und weiß Bescheid: "Unser Chef, Herr Struve, hat alle Mitarbeiter sofort informiert." Darauf lege er Wert. Doch Frau Reinartz war von der Nachricht nicht schockiert - obwohl sie auch an der Kasse arbeitet. "Ich denke schon, dass es für Kinder schädlich sein kann, aber nicht für Erwachsene." Das nennt man wohl hanseatische Gelassenheit.