Eine Umfrage nach der EHEC-Epidemie ergibt: Salat, Tomaten und Gemüse werden wieder so gern gekauft wie vor Auftreten des Erregers.

Eppendorf. Wochenlang hatte der EHEC-Erreger die Verbraucher stark verunsichert. Die Folge: Viele Hamburger verzichteten auf Gurken, Tomaten und Salat. Mittlerweile hat sich die Aufregung wieder gelegt. Der "Übeltäter" gilt als gefunden: Aus Ägypten importierte Bockshornklee-Samen sollen die Epidemie ausgelöst haben. Nichts spricht mehr gegen den Verzehr von rohem Gemüse - aber hat sich das Kaufverhalten der Verbraucher wieder normalisiert? Oder wirkt sich der Lebensmittelskandal nachhaltig aus?

Eine Umfrage auf dem Eppendorfer Isemarkt liefert ein klares Bild: "Wir ernähren uns wieder wie vor dem Skandal", erzählen die Kunden Dierk Bircke und Nicole Reiter. "Nur bei Sprossen haben wir noch Bedenken."

Auch Marktbesucher Peter Köster sagt: "EHEC ist für mich kein Thema mehr. Ich kaufe ohne jegliche Bedenken wieder Gemüse ein." "Wie gehabt" ernährt sich auch Gabriela Niepage.

Auch viele Händler stellen erleichtert fest, dass das Gemüsegeschäft sich wieder normalisiert. "Seit einer Woche hat sich unser Umsatz endlich wieder stabilisiert", erzählt Gemüsehändler Christian Kaser. Davor seien gerade der Gurken- und Salatverkauf schleppend verlaufen. Probleme mit dem Salatverkauf hat Kollege Paul-Hermann Hell bis heute - Gurken, Tomaten und Gemüse seien in den Wochen aber wieder normal nachgefragt worden.

Es gibt aber auch Stimmen, die das Käuferverhalten durch den EHEC-Skandal nachhaltig beeinträchtigt sehen. So beispielsweise Andreas Handke, der Obst und Gemüse aus der Region anbietet. "Die Leute kommen nicht mehr auf den Markt. Die Nachfrage ist querbeet zurückgegangen", klagt er. Seine Schwester verkauft Blumen - und sogar sie bekomme die Folgen der EHEC-Krise zu spüren, da die Kundschaft ausbleibe. Diesen Eindruck teilen auch andere Händler.

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