Die Sozialtherapeutische Anstalt Hamburg wurde 2010 neu eröffnet. Sechs Jahre zuvor hatte der damalige Justizsenator Roger Kusch alle Anstalten schließen lassen. Unter dem schwarz-grünen Senat wurde die Sozialtherapie fast sechs Jahre später zu neuem Leben erweckt, auf dem Gelände der JVA Fuhlsbüttel, in Haus IV am Suhrenkamp. Ergänzt wird die Anstalt, in der 120 Männer untergebracht sind, durch eine Außenstelle in Bergedorf, wo 38 Männer im gelockerten Vollzug leben. Die Hamburger Einrichtung ist eine der größten in Deutschland.

Justizsenatorin Jana Schiedek stützt das Konzept. „Eine erfolgreiche Therapie eines Gefangenen ist der beste Opferschutz“, sagt sie. „Gefangene, die sich erfolgreich einer Therapie unterziehen, werden nach ihrer Entlassung deutlich seltener rückfällig.“

In Deutschland gibt es laut Kriminologischer Zentralstelle in Wiesbaden bundesweit knapp 2400 Haftplätze in 68 sozialtherapeutischen Einrichtungen. Seit 2003 müssen alle Sexualstraftäter, die zu einer Freiheitsstrafe von mehr als zwei Jahren verurteilt worden sind, in eine sozialtherapeutische Einrichtung verlegt werden.