Gino Emnes, Darsteller des Apollo im Musical „Rocky“

10 Uhr Ich spüre beim Aufstehen ein wenig Muskelkater von den Doppelvorstellungen gestern. Wir spielen nicht nur Boxer, sondern wir sind es auch ein Stück weit. Heute stehen wieder zwei Shows bei „Rocky“ auf dem Programm, von denen ich aber nur die Abendvorstellung spiele. Eine Schale Müsli ist mein typisches Frühstück. Nach einer schönen Wake-up-Dusche starte ich gut gelaunt in den Tag. Guten Morgen, Hamburg!

11.30 Uhr Im Fitnessstudio steht ein leichtes Cardiotraining auf dem Programm: Radfahren, Stretching und zum Ausklang in die Sauna ...

13.45 Uhr Mit Freunden treffe ich mich zum Mittagessen. Ein Luxus, den ich sehr zu schätzen weiß. Wir lassen es uns gut gehen, während die Kollegen im Theater schon die erste Vorstellung des Tages stemmen.

16.30 Uhr Nachmittags gönne ich mir noch einen kurzen Powernap, bevor ich zur Arbeit und selber auf die Bühne muss. So ein kurzes Mittagsschläfchen schiebe ich immer ein, wenn es sich zeitlich irgendwie einrichten lässt. 15 Minuten sind schon okay, aber nach einer halben Stunde fühle ich mich richtig wohl. Hello, again!

17.30 Uhr Im Theater geht es direkt los mit dem Warm-up mit den Kollegen. Um 18 Uhr ist Zeit für den „Fight Call“. Wir (das sind unser Fight Captain, Rocky und ich als Apollo) gehen hier jeden Tag den zwölfminütigen Abschlusskampf durch, um sicherzustellen, dass alles im Kopf sitzt und um das Risiko körperliche Verletzungen zu reduzieren. Beim „Fight Call“ halten wir uns noch zurück, aber in der laufenden Vorstellung wird dann richtig geboxt. Sorry, Rocky!

19 Uhr Vorhang auf für „Rocky“! Da ich nicht direkt zu Beginn der Vorstellung auf die Bühne muss, kann ich in Gedanken noch einmal den Text durchgehen. Das ist mein persönliches Einstimmungsritual, um ganz in der Rolle anzukommen. Da ich eine Einzelgarderobe habe, kann ich hier in aller Ruhe meinen Text lesen oder noch etwas Musik hören, ohne die Kollegen zu stören.

20.10 Uhr Pause. In der Kantine des Operettenhauses schmieden wir Pläne für den Abend. Wer hat Lust, noch etwas zu unternehmen? Wer kommt mit? Barbesuch oder Kino? Das ist heute die spannende Frage.

21.45 Uhr Feierabend! Auf geht’s ins Kino! Ich genieße den Abend bei einer Spätvorstellung, um einfach abzuschalten. Mein gemischtes Popcorn und eine große Cola warten auf mich. Ich liebe Kino, es ist für mich die perfekte Art für den Start ins „Künstler-Wochenende“: den freien Montag. Einige Kollegen haben sich angeschlossen, und so gucken wir gemeinsam einen Film im englischen Originalton im wunderschönen Savoy-Kino. Ach, das war ein schöner Sonntag, ich freue mich auf den spielfreien Tag am morgigen Montag und die dann anstehende Thai-Massage. Und anschließend geht die Suche nach den letzten Weihnachtsgeschenken weiter …!