Eine Minute kann mitunter Stunden dauern. Bei solchen Orten nämlich, zu denen man nicht einfach hingehen kann, schauen und fotografieren, und schon ist man wieder weg. Aufwendiger Vorbereitung bedarf es zum Beispiel, als Journalist die Geburtsstation einer Klinik zu besuchen oder in den Führerstand eines Regional Express zu gelangen, um mit dem Lokführer zu reden. Auch auf den Parkplatz eines Flugzeuges kommt man nur mit Genehmigung. Deshalb mussten etliche unserer Kolleginnen und Kollegen das Projekt „Hamburg in einer Minute“ lange planen und teils mit mehreren Institutionen besprechen.

Am meisten Aufsehen erregte wohl der Kollege Peter Ulrich Meyer, Leiter der Landespolitik. Um selbst mitanzusehen, was um 9.12 Uhr am Dienstagmorgen Bürgermeister Olaf Scholz tut, nahm dieser ihn mit in die Senatorenvorsprechung, sozusagen ins „Allerheiligste“ der Hamburger Regierung. Da dort Journalisten nie Zutritt haben, löste das Erscheinen eines Abendblatt-Redakteurs großes Erstaunen aus – bis Scholz die Runde über den Ausnahmefall aufgeklärt hatte.