Fußball Pokal

Harburger Schiedsrichterin pfeift Hamburger Pokalfinale

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Finn Lasse Streckwaldt
Ein gutes Team: Vanessa Thormählen, Sabrina Zwalinna und Lya Malin Hamdorf. Sabrina Zwallina wird am Montag das Hamburger Pokalfinale pfeifen.

Ein gutes Team: Vanessa Thormählen, Sabrina Zwalinna und Lya Malin Hamdorf. Sabrina Zwallina wird am Montag das Hamburger Pokalfinale pfeifen.

Foto: Finn Lasse Streckwaldt / HA

Sabrina Zwallina aus Harburg pfeift das Hamburger Pokalfinale der Frauen. Für sie ist die Schiedsrichtertätigkeit mehr als ein Hobby

Harburg.  Am 29.05 findet das diesjährige Pokalfinale der Frauen des Hamburger Fußballverbandes zwischen dem FC Union Tornesch und dem FC St. Pauli im Stadion Hoheluft statt. Für die Leitung der Partie hat sich der Verband für eine Schiedsrichterin aus Harburg entschieden – Sabrina Zwalinna vom 1. FFC Elbinsel Wilhelmsburg. Bereits im letzten Jahr konnte die 31 Jährige Schiedsrichterin als Assistentin etwas Pokalfinalluft schnuppern, das Spiel nun selber leiten zu dürfen empfindet sie aber eine besondere Ehre. „Da spielen die zwei besten Teams der Saison gegeneinander, da geht es um viel – ich freue mich sehr über die Chance, dieses Spiel zu leiten“, so Zwalinna. Unterstützt wird sie dabei durch Vanessa Thormählen, Lya Malin Hamdorf und Katja Heppner.

Bereits zwei Wochen vor dem großen Spiel hatte das Gespann eine erste Generalprobe bei einem Punktspieleinsatz. Die Verantwortung trägt man als Schiedsrichterin nicht alleine auf dem Feld, es geht um die Zusammenarbeit im Team. Man muss sich aufeinander verlassen können und miteinander kommunizieren. Das Fazit nach der Generalprobe viel dabei eindeutig aus „Ich fühle mich wohl in diesem Team, alles hat gut funktioniert und auch jede Menge Spaß gemacht“.

Tage im Vorfeld werden Informationen zu Vereinen und Spielerinnen durchgegangen

Zu so einem Einsatz als Schiedsrichterin gehört bei jedem Spieltag einiges an Vorbereitung. Bereits mehrere Tage im Vorfeld werden Informationen zu den Vereinen und Spielerinnen durchgegangen, auf deren bisherige Spiele geschaut und ein genereller Überblick geschaffen. Am Spieltag selbst müssen die 31 Jährige und Team ebenfalls auf viele Dinge achten: der Platz und das Spielfeld müssen überprüft werden, mit den Mannschaften muss gesprochen werden und die Abstimmung der Trikotfarben muss geklärt werden.

Gerade bei einem so wichtigen Spiel wie diesem Pokalfinale wird sich alles ganz genau angesehen. Für die 31 Jährige Zwalinna aus dem Bezirk Harburg ist es längst Routine geworden, an den Wochenenden mit der Trillerpfeife im Mund auf dem Fußballplatz zu stehen – bereits seit 2009 ist sie als aktive Schiedsrichterin im Einsatz. Wenn sie nicht gerade bei ihrer regulären Arbeit im Krankenhaus ist, nutzt sie fast jede freie Minute um auf dem Feld zu stehen – allein in dieser Saison hat sie bis zu 50 Spiele gepfiffen.

Ihren Schein zur Schiedsrichterin machte sie in Nordrein-Westfalen, bevor ihr Studium sie nach Lübeck führte- seit 2019 ist sie in Hamburg tätig. „Ich habe früher selber gespielt und irgendwie ist es dann auch typisch, sich ständig über die Schiedsrichterinnen zu ärgern und dann hab ich mir gesagt komm ich krieg das auch hin“, sagt sie. Die Tätigkeit hat ihr dabei über den Sport hinaus sehr viel gegeben. Man lernt Entscheidungen zu treffen, zu diesen Entscheidungen zu stehen und auch Präsenz zu zeigen. „Seit meiner Jugend bin ich dabei geblieben und es macht mir noch immer jedes Mal Spaß auf dem Feld zu stehen.“

Chance, mehr Mädchen und Frauen für eine Tätigkeit als Schiedsrichterin zu begeistern

Sabrinna Zwalinna und ihre Kolleginnen sehen in ihrer Nominierung für das Pokalfinale auch eine Chance, mehr Mädchen und Frauen für eine Tätigkeit als Schiedsrichterin zu begeistern. Noch immer gibt es verhältnismäßig deutlich weniger Frauen die als Schiedsrichterinnen im Hamburger Fußball Verband tätig sind, als Männer. Der Bezirk Harburg bildet zweimal im Jahr neue Schiedsrichterinnen aus und konnte in der letzten Zeit einen Anstieg an weiblichen Teilnehmerinnen verbuchen – eine positive Entwicklung.

Ein Nachwuchsproblem kann dabei in ganz Deutschland beobachtet werden. Der DFB hat dieses Jahr zum „Jahr der Schiris“ gemacht – eine Kampagne mit dem Ziel mehr Menschen im Amateurfußball für die Tätigkeit als Schiedsrichterin zu animieren. „Es gibt genug negative Schlagzeilen über dieses Hobby und eigentlich ist es so schön und mach so viel Spaß – es braucht mehr positive Beispiele“, sagt die Schiedsrichterin Sabrina Zwalinna aus Harburg.

Eine gewisse Anspannung vor einem Spiel gehört für Zwalinna immer dazu „Die Meisterschaft ist durch, die Saison abgehakt jetzt steuern wir auf das Pokalfinale zu, da ist man natürlich ein wenig aufgeregt.“

Das Pokalfinale der Frauen des Hamburger Landesverbandes findet am Pfingstmontag den 29. Mai im Stadion Hoheluft statt.

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