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Gladbach kommt nach Drochtersen

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Volker Stahl

Foto: imago sportfotodienst / imago/Ulmer

Champions-League-Aspirant spielt am Sonnabend in der ersten Runde des DFB-Pokals beim Regionalligisten.

Drochtersen.  Die SV Drochtersen/Assel spielt am Sonnabend im DFB-Pokal gegen Borussia Mönchengladbach – und das ganze Dorf steht Kopf. Seitdem der DFB am 20. Juli sein Okay für das Kehdinger Stadion als Austragungsort gegeben hat, rackern 150 Helfer, um den großen Tag für die Elbgemeinde zu einem ganz großen Tag zu machen.

Damit möglichst viele Fans das Spiel erleben können, hat der Regionalligist hinter den Toren Stahlrohrtribünen aufgestellt, die das Fassungsvermögen der Mini-Arena von 2500 auf 7154 Plätze erweitern. „Ich finde es schön, dass wir hier bei uns spielen“, sagt Mittelfeldspieler Oliver Ioannou. „Das wird etwas, an das man sich hoffentlich noch in zehn, 15 Jahren erinnert.“

Nicht nur die Fußballfans, die ganze Gemeinde freut sich auf das sportliche Großereignis. „Es ist eine schöne Sache, durch die Fußballer in den Medien zu stehen“, sagt Drochtersens Bürgermeister Mike Eckhoff: „Wer neben HSV, St. Pauli, Wolfsburg und Oldenburg auch Drochtersen liest, guckt schonmal im Internet nach, wo das eigentlich liegt.“ Nun ja, in Kehdingen, hinterm Elbdeich.

Der Respekt vor den „Fohlen“, die am Dienstag in Bern in den Champions-League-Play-offs aktiv waren, ist groß, doch der Außenseiter gibt sich keck. „Von den Amateuren sind wir der unangenehmste Gegner“, verspricht Verteidiger Nikola Serra den Profis vom Niederrhein einen heißen Tanz: „Mit unserer Fünferkette stehen wir tief, defensiv sind wir eine Macht. Und wenn wir eine gute Aktion haben, gehen unsere Fans sofort ab. Da kitzelst du noch ein, zwei Prozent mehr aus dir raus.“ So einfach wie 1992 wollen es die Norddeutschen den Gästen nicht machen. Seinerzeit gewann die Borussia ein Freundschaftsspiel mit 13:1, wobei der damalige Torwart und heutige Liga-Betreuer Andreas Heinsohn für den Ehrentreffer per Elfmeter immer noch gefeiert wird.

Er traf gegen Uwe Kamps mit einem gechippten Ball in die Tormitte – und wartet darauf, dass er am Sonnabend einen Nachfolger findet. Für Gladbachs André Hahn ist es fast ein Heimspiel. Der Rechtsaußen kam in Otterndorf zur Welt, nur gut 45 Kilometer von Drochtersen entfernt.

( vst )

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