Handballerinnen scheitern nach deutlicher 18:28-Schlappe in Antalya im Viertelfinale

Buxtehude. Sie waren voller Zuversicht an die türkische Riviera nach Antalya geflogen, wollten nach dem 31:25-Hinspielsieg gegen Muratpasa Belediye SK ins Halbfinale des europäischen EHF-Cups einziehen. Doch der Ausflug ins Ferienparadies am Mittelmeer endete in einem Desaster. Mit 18:28 (6:16) unterlagen die Bundesliga-Handballerinnen des Buxtehuder SV dem türkischen Meister und schieden mit Pauken und Trompeten aus dem Europapokal aus.

Das Ausscheiden aus dem europäischen Wettbewerb spielte nach dem Abpfiff eher eine untergeordnete Rolle. Viel entscheidender wird die Suche nach der Ursache für die „unterirdische Leistung“ sein, die der Bundesliga-Tabellenführer vor 800 enthusiastischen türkischen Fans in Antalya an den Tag legte. Wer in einer Halbzeit nur sechs Tore erzielt, darf sich nicht wundern, im Viertelfinale des EHF-Cups auszuscheiden. Im Gegensatz zum Hinspiel gelang dem Team von Trainer Dirk Leun überhaupt nichts. Reihenweise wurden Chancen liegen gelassen, der BSV spielte desaströs und enttäuschte die 14 mitgereisten Buxtehuder Fans gewaltig. So hatten sie ihre Mannschaft in dieser Saison noch nicht gesehen.

Trainer Dirk Leun schien ratlos, auch er konnte in der Halbzeitpause den Hebel nicht mehr umlegen. Zu diesem Zeitpunkt lag der Buxtehuder SV mit zehn Toren im Hintertreffen (6:16), der Sechs-Tore-Vorsprung aus dem Hinspiel war längst verspielt in den ersten 30 Minuten. Die Gastgeberinnen von Muratpasa Belediye spielten sich in einen regelrechten Rausch, angetrieben von ihren Fans in einer ohrenbetäubenden Kulisse. Die Buxtehuder Anhänger, die aus Platzgründen im Flieger nur mit einer Trommel und vielen Tröten angereist waren, waren nicht mehr zu hören.

Ursachenforschung im Mittelpunkt vor dem Pokal- und Meisterschaftsfinale

Das sportliche Desaster nahm seinen Lauf. Die Türkinnen ließen auch in der zweiten Halbzeit nicht locker und bauten ihren Vorsprung kontinuierlich aus. Zeitweise führte der türkische Meister mit 16 Toren (25:9). Ein bisschen Hoffnung keimte auf, als Buxtehude sieben Minuten vor dem Ende Ergebniskosmetik betreiben konnte und etwas näher herankam. „In sieben Minuten vier Tore aufholen, das ist noch möglich“, hieß es im Liveticker der Buxtehuder Homepage für die daheimgebliebenen BSV-Anhänger. Doch die vage Hoffnung wurde im Keim erstickt. Die Buxtehuder Frauen mussten am Mittelmeer ihre empfindlichste Schlappe der Saison einstecken, verloren deutlich mit 18:28 und verabschiedeten sich mit Tränen in den Augen von der internationalen Bühne. Das Halbfinale gegen den dänischen Vertreter von Tvis Holstebro (setzte sich gegen Paris durch) ist dem BSV nicht vergönnt.

Dass sich der Buxtehuder SV jetzt auf Pokalfinale und Meisterschaft konzentrieren kann, ist kaum ein Trost für die peinliche Niederlage.