Fußball-Oberligist startet am Freitagabend mit einem Heimspiel gegen TB Uphusen in die Rückrunde. Gleich drei Kehdinger Teams sind aktuell auf Aufstiegskurs

Drochtersen. In diesem Jahr kann eine ganze Kehdinger Fußballgeneration Sportgeschichte schreiben. Gleich drei Herrenmannschaften der SV Drochtersen/Assel stehen vor dem Aufstieg in die nächsthöhere Spielklasse. Die Erste Herren hat vor dem Start in die Rückserie am morgigen Freitagabend um 20 Uhr im Kehdinger Stadion gegen TB Uphusen als Tabellenführer der Oberliga Niedersachsen sogar die Regionalliga fest im Visier.

Noch ziert sich Trainer Enrico Maaßen allerdings, das Wort „Aufstieg“ in den Mund zu nehmen: „Klar, wir werden alles tun, um Erster zu bleiben, wissen aber auch, dass wir ab sofort die Gejagten sind, gegen die alle ein Schippe drauflegen.“ Auf die erste Partie nach der langen Winterpause freut sich der Coach unbändig: „Wir werden alles raushauen, um am Ende als Sieger vom Platz zu gehen.“ Dabei hofft Maaßen, der eine „gewisse Euphorie in der Region“ spürt, auf lautstarke Unterstützung durch das Publikum: „Ich rechne mit mehr als 500 Zuschauern, denen wir trotz des tiefen Rasens viele schöne Spielzüge zeigen wollen.“ In der Vorbereitung ging der letzte Test auf Naturrasen nach Erfolgen gegen den SC Concordia (2:1), TSV Bülkau (11:0), TuS Harsefeld (7:0) und Regionalligist FC St. Pauli II (3:2) allerdings daneben. Beim Zweiten der Oberliga Nordost, FC Schönberg 95, gab es ein 0:2. Die Niederlage sei aber völlig unnötig gewesen, weil seine Mannschaft die vielen herausgespielten Chancen nicht nutzen konnte. Deshalb gab es außer schweren Beinen auch frustrierte Gesichter. „Das Problem der schlechten Chancenverwertung zieht sich bei uns durch die ganze Saison“, konstatiert Maaßen, „positiv ist aber, dass wir so viele Möglichkeiten überhaupt generieren.“ Das war beim 2:0 im Hinspiel in Uphusen nicht anders. Zur Halbzeit hätten die Kehdinger schon das halbe Dutzend voll haben müssen.

Weil dieses Manko auch später bestehen blieb, war die sportliche Leitung des Vereins in der Winterpause auch nicht abgeneigt, mit Jan Felix Anders vom Landesligisten SV Eintracht Lüneburg eine Sturm-Alternative zu verpflichten. Anders ist schnell, dribbelstark und verfügt über einen fulminanten Schuss, zudem stehen neun Treffer für die Lüneburger in der Hinrunde zu Buche. Personelle Probleme gibt es in der Defensive, in der Thomas Johrden ein Hexenschuss plagt. „Es wäre ein herber Schlag für uns, wenn er als Organisator der Abwehrkette ausfallen würde“, sagte Maaßen, der außerdem um den Einsatz von Nico Mau bangt, der an einer Sehnenentzündung laboriert.

Definitiv aussetzen muss auch René Kracke, der fast zehn Monate nach seinem Kreuzbandriss wieder voll trainieren kann und gegen Harsefeld schon 75 Minuten auf dem Platz stand. Weil Kracke berufsbedingt aber einige Übungseinheiten auslassen musste, ist er noch keine Alternative für Punktspiele. Besser sieht es bei Sören Behrmann (Nasenbeinbruch) aus. Mit einer Gesichtsmaske ist sein Einsatz möglich und auch wahrscheinlich.