Stefan Hübner will das Volleyball-Wunder fortsetzen. Generalprobe für das DVV-Pokalfinale gegen VfB Friedrichshafen

Lüneburg. Die für die Zukunft wichtigste Personalie ist entschieden. Stefan Hübner bleibt zwei weitere Jahre Trainer der Bundesliga-Volleyballer der SVG Lüneburg. Das gab der Vorsitzender Andreas Bahlburg vor dem letzten Saisonspiel in der Bundesliga-Hauptrunde am heutigen Sonnabend um 19.30 Uhr gegen Tabellenführer und Pokalfinalgegner VfB Friedrichshafen bekannt.

Die SVG Lüneburg ist die große Überraschung der Volleyball-Bundesliga. Als Aufsteiger haben die Niedersachsen die Play-offs erreicht. Zudem steht das Team am 1. März in Halle/Westfalen im deutschen Pokalfinale. Gut eine Woche vor dem wohl wichtigsten Spiel der Vereinsgeschichte hat die SVG Lüneburg am Freitag den Vertrag mit ihrem Trainer Stefan Hübner bis 2017 verlängert. „Es reizt mich, dieses Projekt weiter zu entwickeln und zu begleiten", sagte Hübner. Zudem wird Bernd Schlesinger weiterhin als sportlicher Leiter und Co-Trainer für die Niedersachsen tätig sein. Er geht in seine sechste Saison.

Der ehemalige Nationalspieler Stefan Hübner war im Sommer nach Lüneburg gekommen und hat mit dem kleinen Verein bundesweit alle überrascht. Lüneburg schließt die Bundesliga-Hauptrunde als Tabellenvierter ab und kann am übernächsten Wochenende den ganz großen Coup landen. In Halle fordert der Außenseiter Serienmeister VfB Friedrichshafen im Endspiel um den DVV-Pokal. Stefan Hübner sprach von einem „Volleyball-Wunder, was wir mit dem Budget und unerfahrenen Spielern geschafft haben“. Der Erfolgstrainer entschied sich, in Lüneburg zu bleiben und seine Arbeit fortzusetzen. Auch ein Großteil des Teams wird wohl bleiben. „Wir haben erste Gespräche über die kommende Saison geführt. Es sieht nach den ersten Rückmeldungen so aus, dass wir viele Spieler halten können. Ein Grund dafür ist unser Trainerduo, das großen Respekt bei den Jungs genießt", sagte SVG-Geschäftsführer Andreas Bahlburg.

Der vierte Platz in der Bundesliga ist für die SVG Lüneburg inzwischen fest. Der TV Ingersoll Bühl unterlag dem Tabellenzweiten BR Volleys aus Berlin mit 1:3 und kann den Aufsteiger aus Lüneburg am letzten Spieltag nicht mehr einholen. Damit gehen die Lüneburger mit Heimrecht in die Play-offs, in denen das Viertelfinale im Modus „best-of-three“ ausgetragen wird. Ein mögliches Entscheidungsspiel würde in Reppenstedt stattfinden.

An diesem Sonnabend kommt es in der Gellersenhalle zur Generalprobe für das DVV-Pokalfinale in Halle. Die SVG Lüneburg erwartet um 19.30 Uhr den VfB Friedsrichshafen. Wie beide Mannschaften taktisch mit dieser Ausgangslage umgehen, ist eine der im Vorfeld ungeklärten Fragen. Friedrichhafens Simon Tischer, 32, der schon zwei Mal bei Olympia gespielt hat, deutscher Meister und Pokalsieger war, Welt- und Europameisterschaften und im Ausland spielte, hat in einem Interview erklärt, der Sieg im Pokalendspiel sei erstes Ziel. Ob deswegen am Sonnabend aber taktisches Geplänkel der Gäste zu erwarten ist? Dem Gegner Einblick in die eigenen Karten zu verwehren, könnte sich auch Stefan Hübner erlauben, es wäre aber mit seiner Erfolgs-Philosphie nicht vereinbar, in jedem Spiel die beste Leistung der Mannschaft abzufordern. Der VfB Friedrichshafen reist mit der Hypothek an, gerade aus der Champions-League ausgeschieden zu sein. Der mehrfache deutsche Meister und Pokalsieger konnte beim 1:3 im Rückspiel des Achtelfinals gegen Asseco Resovia Rzeszów aus Polen nicht an die tolle Vorstellung im Hinspiel anknüpfen.

Lüneburgs Diagonalangreifer Falko Steinke hat nach seiner Fersenverletzung das Training wieder aufgenommen, ob er aber gegen Friedrichshafen schon zum Einsatz kommt, ist allerdings noch offen.