Handball-Bundesliga-Frauen des Buxtehuder SV machen Zwei-Tore-Rückstand mit 34:29-Erfolg gegen Bayer Leverkusen wett

Buxtehude. Mit Wunschgegnern hält sich Trainer Dirk Leun von den Bundesliga-Handballerinnen des Buxtehuder SV meistens zurück. Nach dem 34:29 (16:16)-Erfolg seiner Mannschaft im Achtelfinal-Rückspiel des EHF-Pokals gegen Bayer 04 Leverkusen und dem damit verbundenen Einzug ins Viertelfinale des europäischen Wettbewerbs, ließ er sich doch zu einer Prognose in der Pressekonferenz bewegen. „In Russland war ich schon, da müssen wir nicht wieder hin“, sagte er und fügte an, „dass Dänemark auch im März durchaus schön sei.“ Am Dienstag wird der Bundesliga-Tabellenführer Buxtehuder SV Gewissheit haben, wenn in der EHF-Zentrale in Wien die Viertelfinalbegegnungen ausgelost werden.

Mit im Topf sind die beiden dänischen Mannschaften Team Esbjerg und Team Tvis Holstebro, den Buxtehuder Handballdamen bestens bekannt aus ihrer Vorbereitung im Trainingslager in Dänemark. Vor allem wirtschaftlich reizvoll, die Anreise könnte wieder mit dem Bus erfolgen. Unerwünscht sind im Viertelfinale so Gegner wie Rostov-Don oder Astrakhanochka aus Russland oder Erd HC aus Ungarn. Issy Paris Hand aus Frankreich oder Muratpasa Belediye SK aus der Türkei sind da schon reizvoller.

Noch viel interessanter ist die Auslosung am heutigen Montag, wenn um 12 Uhr im Haus des Sports in Hamburg die Auftakt-Pressekonferenz zum Frauen Final Four 2015 in der Alsterdorfer Sporthalle stattfindet. Michael Neumann, Senator für Inneres und Sport der Hansestadt Hamburg, und Bernd Dugall, Vorsitzender der Handball-Bundesliga Frauen (HBF), werden die Lose für die Halbfinalpartien ziehen. Das Final Four wird am 15. und 16. Mai ausgespielt. Erreicht haben das deutsche Pokalfinale der Thüringer HC, VfL Oldenburg, die Füchse Berlin und der Buxtehuder SV, der in Hamburg als Gastgeber auftritt und auf den Heimnimbus hofft. Die Auslosung steht natürlich im Zeichen der Hamburger Bewerbung für die Olympischen Spiele und Paralympics im Jahr 2024. Feuer und Flamme für Hamburg heißt das Motto. Einen Vorgeschmack gab es in der Halle Nord: Peter Prior moderierte einen Olympia-Talk mit Hamburgs Staatsrat für Inneres und Sport, Karl Schwinke, und der zweifachen Olympia-Teilnehmerin Andrea Bölk.

Tochter Emily Bölk war wenig später Feuer und Flamme auf dem Spielfeld. Allerdings taten sich die Buxtehuder Handballerinnen recht schwer gegen die Werkselfen aus Leverkusen. Erst in der Schlussphase drehte das Team von Trainer Dirk Leun vor 1300 Zuschauern in der Halle Nord den Zwei-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel in Leverkusen (29:31) und erreichte mit dem 34:29-Sieg das Viertelfinale. Mit dem Ergebnis konnte sich Trainer Dirk Leun anfreunden, mit der Leistung seiner Mannschaft nur phasenweise. Seine Damen hatten diesmal den Willen, eine Runde weiter zu kommen auf internationaler Ebene. Das Team um Kapitän Isabell Klein leistete sich aber eine Vielzahl von Fehlern und ermöglichte dem Gegner aus Leverkusen immer wieder heranzukommen. Die Partie blieb lange offen, die junge Bayer-Mannschaft von Trainerin Renate Wolf gab sich erst in der Schlussphase geschlagen. BSV-Coach Leun sprach von einer Achterbahnfahrt seines Teams, über die hohe Fehlerquote müsse gesprochen werden.

Dabei hatte der Buxtehuder SV nach 18 Minuten schon mit 11:6 geführt. Mit einer guten Abwehr, schnellem Spiel und sehenswerten Treffern zeigte der BSV, wozu er in der Lage ist. Das sportliche Hoch dauerte aber nicht lange. Bayer Leverkusen ließ sich keineswegs schockieren und kämpfte sich bis zur Halbzeitpause wieder heran. Mit dem Schlusspfiff der ersten 30 Minuten erzielten die Werkselfen den 16:16-Ausgleich. Der Buxtehuder SV kam jedoch mit neuem Schwung aus der Kabine, die Defensive mit Torhüterin Antje Lenz an der Spitze stand sicher, innerhalb von drei Minuten gelangen den Gastgeberinnen drei schnelle Treffer zur 19:16-Führung. Nach 41 Minuten sah der Buxtehuder SV wie der sichere Sieger aus, führte deutlich mit 26:19. Doch erneut kam es zu Unkonzentriertheiten, die Leverkusen wieder auf zwei Tore heranbrachten. Doch der BSV konterte in dieser Phase mit zwei Treffern und sicherte sich den Einzug ins Viertelfinale.

Spielerin des Tages wurde Lone Fischer. Im Gegensatz zum Hinspiel, als ihr nur ein Tor gelang, drehte die Linksaußen richtig auf, traf aus allen Lagen und war mit 13 Treffern (davon sechs Siebenmeter) erfolgreichste Werferin ihres Teams. Als Trainer Leun sie in der Endphase herausnahm, gab es keinen Bruch im Spiel. Lena Zelmel nutzte ihre Chance, war einmal erfolgreich und machte den Unterschied deutlich. Der BSV hat die bessere Bank, Leverkusen hatte weniger Alternativen.

Die Tore: Lone Fischer (13/6), Jessica Oldenburg (7), Randy Bülau (4), Maxi Hayn (3), Isabell Klein (2), Emily Bölk, Marcella Deen, Stefanie Melbeck, Lena Zelmel und Ulrika Agren (alle 1)