Fußball-Oberligist gewinnt 2:0 beim Mitaufsteiger USC Paloma. Neuer Torhüter Alkan Tunca erweist sich als Verstärkung im Tor

Harburg. Die Oberliga-Fußballer des FC Süderelbe kehrten ausgeschlafen aus der Winterpause zurück und überraschten mit einem 2:0-Auswärtssieg beim USC Paloma. Süderelbe feierte nicht nur den ersten Saison-Erfolg auf fremden Platz, sondern überholte die Gastgeber auch in der Tabelle. „Der Dreier ist doppelt wichtig für uns“, resümierte FC-Coach Jean-Pierre Richter, „wir haben drei wichtige Punkte für den Klassenerhalt geholt und sind nun Anführer im Abstiegskampf.“ Mit seiner Äußerung spielte Richter auf die große Kluft zu Platz 13 an, bei dem das Tabellen-Mittelfeld beginnt.

Buchholz 08 spielt trotz zweimal Rot für den Gegner nur 1:1 gegen Curslack

In den ersten zehn Minuten sahen die Zuschauer an der Brucknerstraße eine ausgeglichene Partie mit zahlreichen Torchancen auf beiden Seiten. Samuel Louca vergab die beste für die Gäste, als er nur den Pfosten des Paloma-Tores traf. „Zu diesem Zeitpunkt hätte es schon 2:2 stehen können“, befand Richter. Doch zunächst blieb es beim torlosen Unentschieden – auch weil der im Winter zum FC Süderelbe gestoßene Neuzugang Alkan Tunca zweimal hervorragend reagierte. Der 21-jährige Torwart spielte bis zur C-Jugend beim FC Süderelbe und landete nach den Stationen SC Concordia und HSV beim FC St. Pauli, wo er dem Regionalliga-Kader angehörte. Im vergangenen Sommer wechselte der Youngster überraschend in die türkische Süper Lig zu Gaziantepspor, wo er aber nicht so recht Fuß fassen konnte. Nach einigen Monaten heuerte er erneut bei seinem Jugendverein an. „Alkan kannte hier noch einige Spieler“, erzählt Richter, der sich über die Verstärkung im Kasten mächtig freut: „Auch wenn es in der Türkei nicht so recht geklappt hat, hat Alkan dort wertvolle Erfahrungen gesammelt. Er kann seinen Weg noch machen.“

In die richtige Spur fand auch der FC Süderelbe, allerdings begünstigt durch einen Platzverweis für den USC nach einer Attacke gegen Tunca, der bei einem Zweikampf um den Ball vom Fuß seines Gegenspielers getroffen worden war. „Für Paloma war die Rote Karte sicher ärgerlich, uns hat sie auf die Siegerstraße gebracht“, analysierte Richter richtig. Denn nur fünf Minuten später bediente der erst kürzlich von einem längeren Auslandsaufenthalt zurückgekehrte Yannick Petzschke Stürmer Boris Shtarbev so perfekt, dass dieser aus der halblinken Position im Strafraum fünf Minuten vor der Pause zur Führung traf. Im zweiten Durchgang kassierte Paloma den zweiten Platzverweis. Dieses Mal wegen Meckerns. In der 70. Minute fiel dann die endgültige Entscheidung, als Shtarbev im Strafraum zu Fall kam und der kurz zuvor eingewechselte Marcel Ropdrigues den Elfmeter zum 0:2 verwandelte.

Gegen den durch zwei Platzweise dezimierten SV Curslack-Neuengamme kam Buchholz 08 nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus. Auf schwerem Boden bemühten sich die Hausherren vor einer Kulisse von nur 247 Zuschauern von Beginn an um ein gepflegtes Offensivspiel, aber zahlreiche Aktionen blieben bereits im Ansatz stecken. „Mal war ein Maulwurfshügel im Weg, mal reagierte Curslacks Keeper Frederic Böse glänzend“, brachte der Buchholzer Co-Trainer Jan Akira Voss das Unvermögen seiner Spieler, ein Tor zu erzielen, auf den Punkt. Erst als Schiedsrichter Philipp Steiner (GW Harburg) nach einer halben Stunde auf den Punkt zeigte, war der Bann gebrochen. Curslacks Außenverteidiger hatte den von Niklas Jonas mustergültig in Szene gesetzten Milaim Buzhala als letzter Mann im Strafraum zu Fall gebracht und flog für diese Aktion vom Platz. Torwart Henrik Titze legte sich den Ball zurecht und traf zur Führung für seine Farben.

Doch das 1:0 reichte mal wieder nicht für einen Heimsieg. Nur 60 Sekunden nach Wiederanpfiff glichen die Gäste durch Mike Beldzik zum 1:1 aus. Zwei Buchholzer Abwehrspieler hatten sich auf einen ballführenden Curslacker gestürzt und so eine Lücke freigemacht. „Dabei hatten wir die Jungs in der Kabine noch eindringlich gewarnt, die Konzentration hochzuhalten“, ärgerte sich Voss über Flusigkeit und taktisches Fehlverhalten der 08-Abwehr. Trotz des Nackenschlages hätte Buchholz die Partie als Sieger beenden müssen. Fast eine halbe Stunde lang agierten die Gäste nach noch einmal Rot wegen Meckerns nur mit neun Akteuren.