Fußball-Regionalligist gewinnt sogenanntes Risikospiel gegen Hannover 96 II auf der Anlage des SC Victoria mit 2:0 und setzt sich sechs Punkte von der Abstiegszone ab

Lüneburg . Lachen, Jubeln und Umarmungen – es herrschte Freude pur beim Abschluss des Fußballjahres 2014 beim Lüneburger Sport Klub Hansa. Im 20. Spiel nach dem Aufstieg in die Regionalliga Nord fertigte die Mannschaft von Trainer Elard Ostermann den U23-Nachwuchs von Hannover 96 mit 2:0 ab. Um das Kräfteverhältnis in dieser Partie zu verdeutlichen, genügt im Grunde eine einzige Szene. Roman Prokoph, der flinke Nachwuchsstürmer im roten 96-Trikot startet auf der rechten Seite, trickst zwei Lüneburger aus und zieht ab. Ein präziser, harter Schuss. Lüneburgs Torhüter Tobias Braun fliegt durch die Luft und bleibt Sieger. Der LSK-Anhang applaudiert. Das war in der 86. Spielminute der erste ernst zu nehmende Torschuss von Hannover 96 II. Und das blieb er auch.

Das Heimspiel des LSK musste aus Sicherheitsgründen zum SC Victoria nach Hamburg ins Stadion Hoheluft verlegt werden. Der Grund: Die als gewaltbereit bekannten Hannovers Ultras unterstützen die zweite Mannschaft auch bei Auswärtsspielen oft mit mehr als 1000 Mann. Laut gesungen und getrommelt haben sie auch gegen Lüneburg. Ihre Anzahl aber blieb mit etwa 200 recht übersichtlich. Es blieb friedlcih, wie auch auf dem Rasen. In der 75. Minute sah Lüneburgs Ali Moslehe die gelb Karte. Es blieb die einzige Verwarnung, die der Hamburger Schiedsrichter Dennis Krohn zücken musste.

Wer – wenn auch auf fremdem Rasen – Herr im Hause war, machte der junge Lüneburger Björn Schlottke schon nach wenigen Minuten klar. Auf rechts wurde der schnelle Blonde freigespielt. Allein vor dem Tor aber verzog Schlottke den Schuss. In der 16. Minute wieder Lüneburg mit aller Macht nach vorne. Hannovers Torwart kann den Ball nicht festhalten, Muhamed Alawie ist da und an der Hoheluft hört man Lüneburg jubeln. Was folgt, ist eine Phase mit viel Kurzpassspiel und Zweikämpfen im Mittelfeld. Die Jungprofis aus Hannover attackieren meist mit Einzelaktionen. Lüneburgs Abwehr mit dem zuverlässigen Jannis Opalka wird immer sicherer und selbstbewusster. „Wir haben es heute toll verstanden, wieder Konsequenz und Sicherheit in unsere Abwehr zu bringen“, lob Elard Ostermann später seine Spieler. „Auch wenn man bei einigen Spielern spürt, dass ihnen die die jetzt beginnende Winterpause gut tun wird.“

Nach dem Seitenwechsel dominiert der LSK das Spiel immer deutlicher. In der 60. Minute schon fast der Torschrei der Fans, aber Ali Moslehe schießt einen Gegner an. In der 70. Minute Muhamed Alawie mit einer weiten Flanke von links auf die rechte Seite. Björn Schlottke stürmt heran, schießt und der Ball zappelt im Netz. Das 2:0, ein begeisterndes Tor. Es hätten danach noch ein, zwei mehr werden können. „Mit diesem Sieg haben wir uns mit sechs Punkten von der Abstiegszone abgesetzt“, so noch einmal Elard Ostermann. „Jetzt freuen wir uns alle auf unsere wohlverdiente Weihnachtsfeier.“