Der Knoten platzte spät.

Drochtersen. Erst in der Schlussphase drehten die Oberliga-Fußballer der SV Drochtersen/Assel einen 1:2-Rückstand beim Vorletzten Rotenburger SV in einen 3:2-Auswärtserfolg. Den Siegtreffer erzielte Finn-Patrick Gierke in der vierten Minute der Nachspielzeit mit einem souverän verwandelten Handelfmeter, der die „Tüffeligkeit“ der Gastgeber bestrafte, so Drochtersens Vereinschef Rigo Gooßen.

Von Beginn an war zu spüren, dass sich die von Verletzungen gebeutelten Hausherren etwas vorgenommen hatten. Drochtersen kam nicht in das Spiel und wackelte in der Abwehr bedenklich. Nach knapp einer halben Stunde startete Rotenburg einen Angriff über die linke Außenseite und kam durch Dragan Muharemi zum verdienten Führungstreffer (28.). „Da haben wir das nicht so gut verteidigt“, gab Rigo Gooßen zu. Nach 0:1 zur Pause zeigten die Kehdinger ihr anderes Gesicht. Die Folge war der Ausgleich zum 1:1 durch Alexander Neumann, der von Danny-Torben Kühn perfekt in Szene gesetzt wurde (53.). Nach einer Stunde hatte Gierke den Drochtersener Führungstreffer auf dem Fuß, doch der Ball prallte von der Latte zurück ins Feld. Doppeltes Pech: Im Gegenzug legte Rotenburg zum zweiten Mal vor, als Tore Ott unbedrängt zum Kopfball hochsteigen konnte. Die Gäste warfen nun alles nach vorne – und wurden für ihren Wagemut kurz vor dem Ende belohnt. Florian Nagels aus 20 Metern abgefeuerter Flatterball flog zum umjubelten Ausgleich ins Eck des Rotenburger Tores (87.). Doch es kam noch besser. In den letzten Sekunden der Nachspielzeit verhalfen die Hausherren den Kehdingern durch einen Doppelfehler zum etwas schmeichelhaften Sieg. Erst verursachten sie unmotiviert einen Freistoß an der Strafraumkante, dann nahm ein Abwehrspieler den Ball im Stil eines Handballers auf. Den Elfmeter verwandelte Gierke „mit Bärenruhe“, so Gooßen. Die Belohnung war auf der Rückfahrt ein Abstecher ins Hamburger Portugiesenviertel.