Kehdinger Kicker fallen nach 1:3 in Jeddeloh auf Rang drei zurück

Drochtersen. Von der weiten Reise in das Ammerland kehrten die Fußballer der SV Drochtersen/Assel mit leeren Taschen, also null Punkten, heim. Die Kehdinger verloren nicht nur das Spitzenspiel beim SSV Jeddeloh mit 1:3 (0:3), sondern auch die Tabellenführung in der Oberliga Niedersachsen. Besonders bitter: Weil die zum Führungstrio gehörenden Kicker des VfV 06 Hildesheim im Parallelspiel mit 4:1 beim SC Göttingern 05 die Oberhand behielten, rutschten die Kehdinger sogar auf Platz drei ab.

Die 1400-Seelen-Gemeinde Jeddeloh befand sich im Ausnahmezustand. Denn obwohl die als Küstenkanal bezeichnete Bundesstraße eigentlich gesperrt war, erlaubte die Polizei für einige Stunden nicht nur das Befahren der Verbindungsstraße, sondern auch das Parken mitten auf der Fahrbahn. Das Angebot wurde weidlich genutzt, 938 zahlende Besucher in der Jeddeloher 53-Acht-Arena bedeuteten Saisonrekord. Dass die Fans des Gastgebers den letzten Rückrundenspieltag zudem in freudiger Erinnerung behalten werden, war allerdings der in der Anfangsphase katastrophalen Abwehrleistung der Kehdinger geschuldet. Zum ersten Mal patzten die Gäste, als ein Freistoß des SSV von der Drochtersener Mauer abprallte und die Kunststoffkugel dem ungedeckten Keven Oltmer vor die Füße fiel. Gegen dessen fulminanten Schuss aus 20 Metern zur 1:0-Führung war SV-Keeper Christoffer Schellin machtlos. Zehn Minuten später rutschte Schellin wieder nach Freistoß über die ausgestreckten Arme in die Maschen. „Das 2:0 hat uns das Genick gebrochen“, analysierte Drochtersens Vereinschef Rigo Gooßen. Denn nach dem ebenso frühen wie deutlichen Rückstand lief bei den Gästen gar nichts mehr. Es kam sogar noch schlimmer. Nach einem Eckball traf Gerrit Kersting per Kopf aus 1,50 Meter Höhe gegen die verdutzte Gäste-Abwehr zum 3:0 für Jeddeloh. Nach dem dritten Gegentor nach einem Standard war das Spiel praktisch entschieden. Zwar versuchten die Kehdinger im zweiten Durchgang, eine Aufholjagd zu starten, doch gute Torgelegenheiten sprangen dabei nicht heraus. Beim 1:3 durch Finn-Patrick Gierke halft der gegnerische Schlussmann kräftig mit. Grooßen: „Wir waren heute grottenschlecht.Trotz des verpatzten Abschlusses bin ich mit dem Abschneiden in der Hinserie zufrieden.“