Handball-Drittligist verliert 19:34. Beckdorf siegt 35:28 in Berlin

Fredenbeck/Beckdorf. Fast eine halbe Stunde lang war der VfL Fredenbeck dem Tabellenführer ein Gegner auf Augenhöhe. 9:9 hieß es nach 24 Minuten in der Geestlandhalle zwischen den Fredenbeckern und Spitzenreiter Wilhelmshavener HV. Nach dem 10:11 aber zogen die Gäste bis zur Pause auf 14:10 davon und hatten am Ende mit 34:19 deutlich die Nase vorn.

„Am Ende der ersten Halbzeit mussten wir vier Fehlentscheidungen der Schiedsrichter einstecken. Am Ende der Begegnung, als die Niederlage praktisch feststand, habe ich viel gewechselt und allen Spielern Spielanteile gegeben“, sagte Fredenbecks Trainer Andreas Ott nach der Niederlage, die auch deshalb zu hoch ausgefallen war. „Das Ergebnis spiegelt nicht das Spiel wider“, sagte Ott. Auch ohne den verletzten Linksaußen Jürgen Steinscherer, der beim Aufwärmen passen musste, weil die Schmerzen in der Schulter noch zu stark waren, konnte der VfL Fredenbeck lange mithalten. Zu den aus VfL-Sicht unglücklichen Schiedsrichterentscheidungen gesellten sich viele individuelle Fehler.

Die Niederlage gegen den selbst ernannten Titelanwärter und Aufstiegskandidaten Wilhelmshaven war bereits die vierte Heimpleite für den VfL Fredenbeck, der jetzt aber die schwierigste Saisonphase hinter sich hat, wie Andreas Ott glaubt. „Gegen vier der ersten Fünf haben wir jetzt gespielt, allesamt in eigener Halle“, sagte er, „dazu das Derby gegen den SV Beckdorf verloren. Jetzt kommen die Gegner, gegen die wir punkten müssen.“ In zwei Wochen allerdings wird mit dem Stralsunder HV der fünfte Gegner aus dem Führungsquintett in der Geestlandhalle erwartet. Die Punkte sollen die Auswärtsspiele am nächsten Wochenende beim Letzten SV Großburgwedel, danach beim THW Kiel II und bei der SG Achim/Baden bringen.

Hochstimmung dagegen beim SV Beckdorf. „In Berlin konnten wir noch nie gewinnen“, freute sich Trainer Lars Dammann ganz besonders nach dem 35:28 (15:11)-Auswärtserfolg bei den Füchsen Berlin II. Der SV Beckdorf musste ohne seinen Rückraumschützen Stefan Völkers auskommen, der beruflich verhindert war. „Mit ihm wäre es noch besser gelaufen“, war sich Dammann sicher und bescheinigte seinem Team eine geschlossene Mannschaftsleistung. Herausheben wollte der Beckdorfer Trainer nur Torhüter Stefan Stielert. Dammann: „Natürlich hat er aber auch von der aktiven Deckung profitiert.“

Der Schlüssel zum Erfolg sei das diesmal vorbildliche Rückzugsverhalten gewesen und die bis zur Pause relativ geringe Fehlerquote im Angriff. Trotz einer zwischenzeitlichen Zwei-Minuten-Strafe für Till-Oliver Rudolphi zog der SV Beckdorf nach der 42. Minute von 21:16 auf 25:16 davon. Dann patzten die Füchse auch noch zwei Mal in Folge bei einem Siebenmeter (einen parierte Stielert) und das Spiel war praktisch entschieden. Nächster Gegner ist am Sonnabend in eigener Halle der Oranienburger HC.

Die Tore für den VfL Fredeneck: Maciek Tluczynski (11/5), Ghenadi Golovici, Lars Kratzenberg (je 2), Philipp Grote, Zdenek Polasek, Fabian Schulte-Berthold, Maximilian Lens (je 1)

Die Tore für den SV Beckdorf: Maris Versakovs, Lasse Kohnagel (je 6), Markus Bowe (5/1), Jan Fieritz, Henning Scholz (4), Arne Schneider, Christian Jansen (je 3), Vito Clemens (2), Till-Oliver Rudolphi, Marek Werner (je 1)