Bundesliga-Aufsteiger verliert beim etablierten ErstligistenTV Rottenburg erst im Tiebreak

Lüneburg. Mit einem Punkt im Gepäck machten sich die Bundesliga-Volleyballer auf die 700 Kilometer lange Rückreise von ihrem Gastspiel beim TV Rottenburg. Keine schlechte Ausbeute für einen Aufsteiger bei einem etablierten Erstligisten, so die einhellige Auffassung nach der 2:3 (25:17, 23:25, 16:25, 25:20, 8:19)-Auswärtsniederlage vor 1800 Zuschauern in 114 Spielminuten in der stark gewöhnungsbedürftig total in pink ausgestatteten Tübinger Paul-Horn-Arena.

In der es anfangs nicht so aussah, als könnte der TV Rottenburg seinen Heimvorteil nutzen. Die Lüneburger waren hellwach und konnten 8:2 in Führung gehen. Als sich Rottenburg auf 12:13 herangekämpft hatte, legte das Gästeteam mit den beiden Ex-Rottenburger René Bahlburg und Falko Steinke eine Schippe drauf und gewann den ersten Satz erstaunlich deutlich mit 25:17. Die Lüneburger Stärke bestand in der guten Annahme und dem Zuspiel von Carlos Mora. Falko Steinke konnte mit einer 100-Prozent-Quote im Angriff an seinen starken Auftritt drei Tage vorher in eigener Halle gegen die Netzhoppers Königs Wusterhausen anknüpfen.

Doch so gut ging es nicht weiter. Über 5:1 und 8:4 – bei diesem Spielstand wurde Steinke das erste Mal überhaupt erfolgreich geblockt – setzte sich die Heimmannschaft ab. Doch entschieden war dieser Durchgang selbst bei 19:14 noch nicht. Nach dem längsten Ballwechsel der Partie machte Steinke für seine Mannschaft das 23:22. Am Ende war es der Diagonalangreifer, der mit seinem Fehler in der Annahme den Satzverlust mit 23:25 verursachte.

Der dritte Satz kam einer Demontage der Lüneburger nahe, ging mit 16:25 so klar verloren, dass wohl kaum noch jemand auf einen Auswärtserfolg gewettet hätte. Aufgegeben hatte sich die Mannschaft von Trainer Stefan Hübner aber noch lange nicht, vor allem Tijmen Laanen punktete bei seinen Angriffen über Außen fast nach Belieben. Lüneburg war mit einfachen Mitteln erfolgreich, holte sich mit 25:20 den vierten Satz und damit den Punktgewinn. Es war aber auch das Ende des großen Aufbäumens. Der Gegner griff im Tiebreak variabler an, die Lüneburger Annahme schwächelte.

Trotzdem: Der Punktgewinn in Rottenburg ist mindestens ein Teilerfolg, der so nicht erwartet werden musste. Auch gegen die nächsten Gegner, Coburg, Düren und Dresden, darf sich die SVG wieder Punkte ausrechnen.