Zweitliga-Handballfrauen sind 43 Stunden unterwegs und belohnen sich mit zwei Punkten

Buchholz. Insgesamt 43 Stunden von Freitagabend bis Sonntagmittag waren sie unterwegs, um zwei Stunden Handball zu spielen, nahmen vor dem Spiel noch Sponsoren- und Pressetermine wahr und mussten aufgrund des Lokführerstreiks von der Bahn auf Kleinbusse umsteigen. All dieser Aufwand war für die Zweitliga-Handballfrauen der SGH BW Rosengarten-Buchholz schnell vergessen, denn sie brachten von ihrer 1400-Kilometer-Tour in den Süden Stuttgarts einen 25:24 (10:12)-Auswärtssieg mit. Den Gastgeberinnen von der Neckarsulmer Sportunion fügten die Luchse die erste Saisonniederlage bei und rückten an ihnen vorbei auf den vierten Tabellenplatz vor (beide 7:3 Punkte).

„Langsam wird es auch für mich unheimlich“, sagte Trainer Steffen Birkner nach dem am Ende glücklichen Sieg. Angesichts des Fingerbruchs von Elena Nendza und der diesmal für Buxtehude spielenden Melissa Luschnat standen dem Coach nur acht Feldspielerinnen zur Verfügung. Die Aufrechten warfen erneut alles in die Waagschale, vielleicht sogar mehr als die individuell starken und gut eingespielten Gastgeberinnen. „Wir haben es vor allem in der zweiten Halbzeit geschafft, sie zu beeindrucken“, sagte Birkner. Die enorme Flexibilität von Rosengartens Spielerinnen, die häufig auf ungewohnten Positionen auftauchten, stellte die NSU-Defensive vor große Probleme.

Angeführt von der in Abwehr und Angriff überragenden Nicole Steinfurth, die nach dem Wechsel fünf ihrer sieben Tore erzielte, machte Rosengarten aus dem 10:12 zur Pause eine komfortable 23:18-Führung (50. Minute), die durch einen 4:0-Lauf von Neckarsulm schmolz und bei 24:24 (58.) dahin war. Sabine Heusdens erzielte per Siebenmeter das 25:24, doch die letzten 70 Sekunden sollten zur wahren Zitterpartie werden. 34 Sekunden vor Schluss bekam Isabell Kaiser eine Zeitstrafe, der aus ihrem Foul resultierende Siebenmeter landete jedoch am Pfosten. Birkner nahm eine Auszeit und wollte die restlichen 20 Sekunden sicher herunterspielen lassen. Doch die Luchse verloren den Ball und mussten nach der Schlusssirene noch einen direkten Freiwurf zulassen, der glücklicherweise in der Mauer hängenblieb.

Die Tore: Nicole Steinfurth (7), Sabine Heusdens (5/1), Nina Schilk (4), Lareen Gräser, Lisa Prior (beide 3), Sarah Lamp (2), Isabell Kaiser (1)