Die technisch starken Fußballer der SV Drochtersen/Assel beherrschen nicht nur das „Hacke, Spitze, eins, zwei drei“, sondern sind – wenn es darauf ankommt – auch in der Lage, einem körperbetont agierenden Gegner auf tiefem Boden kämpferisch Paroli zu bieten.

Drochtersen. So geschehen gestern in der Spitzenpartie der Oberliga Niedersachsen, die der Tabellenführer aus Kehdingen mit 2:1 (0:1) bei Eintracht Northeim gewann.

Die Gäste fanden schwer ins Spiel und hatten Glück, nach einem Kopfball von Eintracht-Torjäger Melvin Zimmermann an den Pfosten nicht in Rückstand zu geraten (23.). Zwei Minuten später erzielte der Goalgetter dennoch seinen elften Saisontreffer – durch einen umstrittenen Elfmeter. Zimmermann segelte nach einer Flanke knapp am Ball vorbei. „Wir haben die vergebene Torchance schon auf der Bank bejubelt, als der Schiedsrichter zu unserem Entsetzen auf Strafstoß entschied“, beschrieb Vereinsboss Rigo Gooßen die Szene. Der Unparteiische hatte ein Foul von Torwart Christoffer Schellin gesehen. Den Schock hatten die Gäste nach 35 Minuten verarbeitet. Jannes Elfers setzte mit einem fulminanten 25-m-Schuss, den der Keeper mit Mühe entschärfte, das Zeichen zur Aufholjagd.

Zählbares ließ bis zur Schlussphase auf sich warten. Dann bediente Thilo Gooßen den überragenden Finn-Patrick Gierke, der allein aufs Tor zulief und den zweiten Versuch im Netz unterbrachte (72.). Im Anschluss stellte Keeper Schellin seine Klasse mit zwei Paraden unter Beweis. Die Partie wogte hin und her – mit dem glücklicheren Ausgang für die Gäste. Torschütze in der Schlussminute war erneut Gierke, der bei einem Pressschlag Sieger blieb und zum 2:1 für Drochtersen vollendete. Im Anschluss wurde er von den jubelnden Mitspieler, die sich auf ihn warfen, fast erdrückt. „Ich muss lange zurückdenken, solche Szenen erlebt zu haben“, sinnierte Rigo Gooßen.