Projekt des Kreis-Verbandes endet mit zwei Konzerten am kommenden Wochenende

Fleestedt. Das Experiment ist wieder gelungen. Auch das vierte Projekt des Kreischorverbandes wird am kommenden Wochenende abgeschlossen – mit zwei Konzerten. Von 24 Sängern, die im Februar Interesse an dem Auftritt zeigten, sind 16 geblieben. Das Besondere der von Kreis-Chorleiter Stefan Roßberg dirigierten und vom Kreis-Chorverband gestarteten Initiative: Es handelt sich bei den Sängern nur um Männer.

Der Hintergrund: Gerade Männer sind in den Gesangvereinen des Kreises begehrt, weil sie unter den 1450 registrierten Mitgliedern selten sind. „Wenn sich nichts ändert, werden die traditionellen Männergesangvereine in fünf bis 15 Jahren verschwunden sein“, vermutet der Musikwissenschaftler Roßberg. Wolfgang Brandenburg, der Vorsitzende des Chorverbandes, ist derselben Meinung: „Nur Chöre, die den Mut haben, etwas Neues auszuprobieren, werden den Exodus aufhalten können.“

Mit dem Projekt sollten nun auch Sänger geworben werden, die bisher keinem Chor angehören. Zu ihnen zählt der Buchholzer Strahlentherapeut Uwe Imgart. „Meine Sekretärin, die im vergangenen Jahr bei dem Projekt Rock-Pop-Chor des Verbandes mitgesungen hat, hat mich auf diese Möglichkeit hingewiesen“, sagt der Arzt. Der 54-Jährige hat bisher immer mal wieder mit verschiedenen Gruppen gesungen, aber sich nicht für regelmäßige Treffen in einem Verein verpflichtet. Jetzt war ihm das Singen mit Männern wichtig. „Wir hoffen jetzt, dass unser Auftritt bei anderen Männern etwas anstößt“, sagt er.

Geübt haben die 16 Mitglieder des Projektes einmal im Monat gemeinsam im „Haus der Chöre“ in Fleestedt oder in Marxen. Dazu konnten sie sich ihre Stimmen zu Hause auf dem Computer vorspielen und individuell üben. Gesungen wird mit drei Bass- und drei Tenor-Stimmen und bei einem Stück von Percy Grainger sogar zehnstimmig. Während des Konzerts werden die Männer ihr Outfit wechseln und in verschiedenen Aufstellungen auftreten. Neben ihnen wird Leiter Roßberg am Flügel sitzen. Außerdem wurden Bläser von der Musikhochschule Hamburg gebucht. „Es kommen zudem Überraschungsgäste“, verrät Brandenburg.

Das Programm sieht Volksmusik wie „Es klappert die Mühle“ oder „Guter Mond, du gehst so stille“ aber auch Werke von Franz Schubert und Robert Schumann sowie Titel wie „Über sieben Brücken muss Du gehn“ von Karat oder „Halleluja“ von Leonhard Cohen vor. Die beiden Konzerte sind für Sonnabend, 18. Oktober, ab 18 Uhr im Luhe-Gymnasium in Winsen/Roydorf und für Sonntag, 19. Oktober, ab 18 Uhr im Schienenmuseum Ric in Hittfeld vorgesehen. Der Eintritt kostet zehn Euro und kann an der Abendkasse bezahlt werden. Karten können aber auch unter der Telefonnummer 04105/84707 bestellt und dann an der Kasse abgeholt werden.

Klar ist schon jetzt: Der Chorverband wird 2015 ein weiteres Projekt starten. „Das wird aber wohl wieder auf einen gemischten Chor ausgerichtet“, so Brandenburg. Denn dieses Mal waren einige Damen schon enttäuscht, dass sie nicht mitsingen durften.