Handball-Drittligist SV Beckdorf unterliegt dem Wilhelmshavener HV im Spitzenspiel mit 31:40 Toren

Beckdorf/Fredenbeck. Die Zuschauer in Beckdorf haben den neuen Meister der Dritten Handball-Liga Nord gesehen. Darin waren sich die meisten einig nach dem 31:40 (19:20) des SV Beckdorf gegen den Wilhelmshavener HV. Dass es schwer werden würde, hatte Trainer Lars Dammann vorhergesagt. „Da muss schon alles stimmen.“ Aber es stimmte an diesem Abend lange nicht alles beim SV Beckdorf.

Für Lars Dammann war die Ursache für die Niederlage klar. „Wir haben das Spiel in der Abwehr verloren“, sagte er. Nachvollziehbar bei 40 Gegentoren. Die langen Rückraumspieler Lukas Kalafut (11 Treffer) und René Drechsler (10) trafen fast nach Belieben. Beckdorfs Torhüter Florian Knust und Stefan Stielert kamen gemeinsam gerade einmal auf neun Paraden. Dammann: „Sie wurden aber auch von der Abwehr im Stich gelassen.“ Doch die Schwäche in der Defensive war nur die eine Seite. 26 Fehlwürfe und zehn technische Fehler leistete sich der SV Beckdorf im Angriff. Eine Quote, mit der ein Spitzenspiel in der Dritten Liga nicht gewonnen werden kann.

Der VfL Fredenbeck setzt guten Saisonstart fort und holt einen Punkt in Berlin

Weil Stefan Völkers immer noch verletzt nur zuschauen konnte und der Spanier Bentor Déniz Torres noch nicht spielberechtigt war, mussten Maris Versakovs und Lasse Kohnagel im Beckdorfer Rückraum nahezu durchspielen. Sie waren zwar mit neun (Versakovs) und acht Treffern (Kohnagel) die mutigsten und zugleich besten Beckdorfer Werfer, standen aber auch für die Schwächen im Angriff. So konnte Versakovs zwei von sechs Siebenmetern nicht verwandeln, Kohnagel versiebte mindestens so viele Bälle wie er versenkte. Ganz deutlich trat hervor, dass die beiden Rückraumspieler in der zweiten Halbzeit körperlich am meisten abbauten. Wie überhaupt beim SV Beckdorf nach 40 Minuten die Luft raus war. Die Gäste konnten ihre Führung kontinuierlich ausbauen.

„Berlin ist keine Laufkundschaft“, hatte Handballtrainer Andreas Ott vom VfL Fredenbeck schon vor dem Auswärtsspiel bei den Füchsen Berlin gewusst, dass da ein schwerer Brocken in der Bundeshauptstadt auf seine Mannschaft wartete. Aber der VfL Fredenbeck ist in dieser Saison auch nicht mehr der Prügelknabe der Liga. So scheint es jedenfalls, denn nach dem Auswärtssieg zum Saisonauftakt in Altjührden konnte Fredenbeck in Berlin zwar nicht wieder gewinnen, holte aber mit einem 27:27 (13:13) immerhin einen Punkt, mit dem nicht unbedingt zu rechnen war. Es war Lars Kratzenberg, der quasi mit dem Schlusspfiff zum 27:27-Ausgleich traf. Bester Fredenbecker Werfer war Jürgen Steinscherer mit neun Toren.

Das Spiel war immer ausgeglichen, wobei der VfL stets knapp führte. Nach dem 13:13-Pausenstand setzte sich die Mannschaft von Andreas Ott in der 43. Minute durch Fabian Schulte-Berthold mit 20:18 sogar einmal mit zwei Treffern ab. Die Abwehr stand – das war schon in Altjührden so gewesen – hervorragen. In der 54. Minute war das 25:24 von Lars Kratzenberg allerdings der letzten Führungstreffer für die Gäste. Danach kassierte Jonas Vonnahme eine Zeitstrafe. Die Berliner Bundesligareserve ging mit 26:25 in Führung. Nach dem erneuten Ausgleich fühlten sich die Berliner vier Sekunden vor dem Abpfiff schon als Sieger, als Tom Skroblien mit seinem zehnten Treffer das 27:26 für Berlin erzielte. Nur noch vier Sekunden waren zu spielen. Nach einem Timeout behielt der VfL Fredenbeck aber die Nerven. Lars Kratzenberg übernahm die Verantwortung und traf in letzter Sekunde zum verdienten Ausgleich.

Die Tore für den SV Beckdorf: Maris Versakovs (9/4), Lasse Kohnagel (8), Jan Fieritz, Henning Scholz (je 3 ), Tobias Hesslein, Marek Werner, Till-Oliver Rudolphi (je 2), Clemens Vito (1)Die Tore für den VfL Fredenbeck: Jürgen Steinscherer (9), Lars Kratzenberg (6), Fabian Schulte-Berthold 4, Maciek Tluczynski, Jonas Buhrfeind (je 3), Benedikt Philippi (2)