Manchmal sind es die kleinen Zufälligkeiten, die ein Handballspiel entscheiden können.

Beckdorf. Mit 26:28 lag Drittligist SV Beckdorf bei der Turnerschaft Großburgwedel drei Minuten vor Schluss zurück als Trainer Lars Dammann eine Auszeit nahm, um seiner Mannschaft letzte taktische Anweisungen zu geben. „Du wolltest es doch mal mit zwei Kreisläufern probieren“, rief ihm Vito Clemens zu, der seit der 50. Minute und seiner dritten Zeitstrafe auf die Tribüne verbannt war. Dammann nahm die Anregung auf, ließ Marek Werner und Markus Bowe nebeneinander spielen, mit der Folge, dass Maris Versakovs zwei Mal aus dem Rückraum werfen und treffen konnte. Am Ende sprang ein knapper 30:29 (14:12)-Auswärtssieg heraus.

Erst drei Sekunden vor dem Abpfiff erzielte Tobias Hesslein das Siegtor, er hatte vorher auch zum 29:29 getroffen. Danach verhinderte Christian Jansen den schnellen Anwurf der Gäste, wofür er eine Sperre erhält und am kommenden Sonnabend gegen den Wilhelmshavener HV wohl von Jan Fieritz vertreten wird. „Am Anfang haben wir unseren eigenen Plan umgesetzt“, sagte Lars Dammann. „Bis zur Pause hätte sogar mehr gehen können, aber Maris Versakovs und Lasse Kohnagel hatten nicht ihren besten Tag erwischt.“ Versakovs brachte es trotzdem auf 13 Treffer, davon sieben Siebenmeter. In der zweiten Halbzeit kam nach der dritten Zeitstrafe für Vito Clemens ein Bruch ins Spiel, die Heimmannschaft ging mit 28:26 in Führung. Der Rest war Dramatik pur. „Früher hätten wir solch ein Spiel verloren“, sagte Dammann und hob die tolle Leistung von Keeper Florian Knust hervor.