Überraschungssieger beim internationalen Handball-Turnier in Schneverdingen. 2000 Zuschauer sehen an drei Tagen sechs Topteams

Schneverdingen. Die Siegerehrung in der KGS-Sporthalle am Timmerahde war gerade vorbei, da schweifte Wolfgang Mayer mit seinen Gedanken schon zwölf Monate weiter. Denn auch 2015 wird der Handball-Förderverein Schneverdingen wieder ein internationales Turnier auf die Beine stellen, nicht zuletzt, weil der Heide-Cup 2014 erneut zum sportlichen Familienfest für Jung und Alt avancierte. Organisator Mayer jedenfalls zeigte sich vom dreitägigen Spektakel mit sechs europäischen Topteams hochzufrieden. Seine Bilanz fällt positiv aus, dafür sorgten mehr als 2000 Zuschauer und ein sportlicher Überraschungssieger. Mit der HSG Wetzlar setzte sich im Finale ein Team durch, das vorher niemand so richtig auf dem Zettel hatte. Im Endspiel besiegten die Mittelhessen die favorisierten Füchse aus Berlin mit 27:24 (10:10) und durften bei ihrer Premiere in der Lüneburger Heide gleich die begehrte Trophäe mitnehmen. „Die Jungs sind über sich hinaus gewachsen“, sagte Trainer Kai Wandschneider, „ich bin stolz auf diese Mannschaft, dass sie dieses Topturnier gewonnen hat.“ Zudem wurde Andreas Wolff zum besten Torhüter gewählt und Steffen Fäth war mit 20 Treffern bester Torschütze.

Der Heide-Cup war in diesem Jahr besonders gut besetzt. Wolfgang Mayer spricht vom weltweit am besten besetzten Vorbereitungsturnier. Mit KIF Kolding-Kopenhagen aus Dänemark, KS Vive Targi Kielce aus Polen und den Kadetten aus dem schweizerischen Schaffhausen traten die nationalen Meister und Pokalsieger in Schneverdingen an, dazu mit den Füchsen Berlin der amtierende deutsche Pokalsieger. Der HSV Hamburg und die HSG Wetzlar reisten „ohne Titel“ an, überzeugten aber sportlich, die HSG Wetzlar als Turniersieger und der HSV als Lokalmatador und Sympathieträger, der die Fans auf seiner Seite hatte. Dabei hatte es im Vorfeld des internationalen Heide-Cups erhebliche Irritationen um den Hamburger Bundesligisten gegeben, der lange um seine Lizenz zittern musste. Auch Wolfgang Mayer und der Heide-Cup waren betroffen. Weil der HSV Hamburg lange nicht als Teilnehmer feststand, hatte der Organisator mit dem schwedischen Serienmeister IK Sävehof eine Alternative parat. Nachdem der HSV aber doch in der Bundesliga weiterspielen darf, war auch der Heide-Cup in Schneverdingen gesichert. Weil die Schweden trotz der Absage äußerst entgegenkommend waren, hat Wolfgang Mayer sie für den Heide-Cup 2015 fest gebucht.

Der HSV Handball präsentierte sich vor allem wieder als Publikumsmagnet und sicherte sich mit einem 30:28-Erfolg über den KS Vive Targi Kielce den dritten Platz des Turniers.

Der eigentliche Gewinner des internationalen Turniers bleibt aber der Jugendhandball in Schneverdingen, denn der Gesamterlös fließt in die Handballabteilung des TV Jahn.