Streit der Funktionäre behindert Neuaufbau des Verbandes auf dem Weg zur Boxhochburg

Harburg. Das neue „Wir als Verband“. Unter diesem Motto stand der Informationsabend, zu dem HABV-Geschäftsführer Christian Görisch die 33 Hamburger Klubs in die Boxhalle Braamkamp geladen hatte. Ein schwieriges Unterfangen, denn in der Hansestadt wird nicht nur im Boxring gekämpft, da fechten die Funktionäre untereinander gern so manchen Strauß aus. Zwar folgten auch Vertreter von 13 Vereinen dieser Einladung, doch zu Freunden wurden sie an diesem Abend (noch) nicht. Mit dem Buxtehuder SV, Harburger SC, TuS Finkenwerder, SV Wilhelmsburg und TV Fischbek gehören auch fünf Vereine aus dem Süden Hamburgs dem HABV an.

Was beabsichtigt der neue Geschäftsführer Görisch eigentlich? Der Sport-Wissenschaftler von Box-Out sprach von Chancen und Notwendigkeiten, legte ein Leistungssport-Konzept vor, in dem er den möglichen Weg beschreibt, wie die einstige deutsche Box-Hochburg Hamburg wieder an die großen Erfolge der Vergangenheit, unter anderem der Buchholzer Dieter Kottysch, Olympiasieger 1972, anknüpfen könnte. Stichpunkte: Nachwuchssystem, Schulausbildung, duale Ausbildung, Leistungsförderung, Events, Liga-Betrieb, Ziel Bundesstützpunkt.

Seit Monaten zoffen die Funktionäre des Verbandes untereinander. Der umstrittene Präsident Peter Hamel (Wahl per Losentscheid) ist noch immer nicht bestätigt, weil seine Wahl angefochten worden war. Klaus Widegreen vom Hamburger Sportbund machte den zerstrittenen Zuhörern bei der Jahreshauptversammlung klar, dass die ehemalige Boxhochburg Hamburg bei weiteren Streitigkeiten der Funktionäre untereinander nicht nur auf mögliche Fördergelder wird verzichten müssen, es droht sogar der Sturz in die Bedeutungslosigkeit.