Kanuslalomfahrerin aus Winsen wird bei U23-Europameisterschaften Zweite mit dem Team und Siebte im Einzel

Winsen. Mit dem erneuten Gewinn einer internationalen Medaille hat Kira Kubbe vom MTV Luhdorf-Roydorf ihrer noch jungen, aber schon so erfolgreichen Karriere ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Die Team-Silbermedaille bei den U23-Europameisterschaften in Mazedonien ist die Krönung einer schwierigen Saison, in der die 16-Jährige auch Rückschläge zu verkraften hatte.

Nach dem überragenden Jahr 2013, in dem Kira mit der deutschen Junioren-Nationalmannschaft sowohl Vizeweltmeisterin als auch Vizeeuropameisterin geworden und in dem sie zur Sportlerin des Jahres im Landkreis Harburg gekürt worden war, galt die ganze Konzentration zunächst der erneuten Qualifikation für den Nationalkader. Diese Ziel verpasste sie bei den vier Qualifikationsrennen in Augsburg und Markkleeberg bei Leipzig knapp, ein einziger Platz fehlte.

Nach der ersten Enttäuschung kehrte das Lächeln ins Gesicht der Gymnasiastin bald zurück, als ihr die Bundestrainer mitteilten, dass sie Kira Kubbe in den Nationalkader der älteren U23-Juniorinnen aufnehmen werden. In dieser Eigenschaft ging es schon eine Woche vor den U23-Europameisterschaften von Leipzig aus mit dem Bus auf die 1600 Kilometer lange Reise nach Skopje, in die Hauptstadt von Mazedonien.

In den ersten Qualifikationsrennen der Einzelkonkurrenz ging es um einen von 15 begehrten Halbfinalplätzen. Kira Kubbe ging in ihrer Paradedisziplin, dem weiblichen Einer-Canadier, an den Start. Mit zwei starken Läufen schaffte es die Luhdorferin auf der technisch sehr anspruchsvollen Strecke als Achte den Sprung ins Halbfinale. Auch Teamkollegin Rebecca Jüttner (5. Platz) schaffte den Sprung. Die dritte deutsche Kanutin, Andrea Herzog, schied aufgrund eines schweren Fahrfehlers in der Qualifikation aus.

Im Halbfinale zwei Tage später schaffte Kira in einem starken und mit nur zwei Berührungen fast fehlerfreien Lauf als Achte die Qualifikation für das Finale der besten acht europäischen U23-Fahrerinnen. Ihre Zeit lag zwar deutlich über der der führenden Spanierin Nuria Villarubbla. Doch die Freude über ihre erste Einzelfinalteilnahme bei einer Europameisterschaft überstrahlte alles. Teamkollegin Rebekka Jüttner verpasste die Finalteilnahme, so dass die Winsenerin als einzige Deutsche im U23-Einzelfinale der weiblichen Einer-Canadier stand.

Im Finale konnte Kira ihre Halbfinalplatzierung geringfügig verbessern. Insgesamt fuhr sie einen souveränen Finallauf, mit einer Zeit von 152,21 Sekunden und acht Strafsekunden ging sie als Siebte durchs Ziel. Europameisterin wurde Mallory Franklin aus Großbritannien mit 122,72 Sekunden.

Der Tag sollte noch mehr bringen, denn am Nachmittag standen die Team-Wettkämpfe auf dem Programm. Jeweils drei Sportler einer Disziplin fahren unmittelbar hintereinander den Parcours hinunter. Die deutsche U23-Mannschaft der weiblichen Canadier-Einer mit Kira Kubbe, Rebekka Jüttner und Andrea Herzog erreichte nach einem guten Lauf und 169,60 Sekunden den zweiten Platz und gewann damit die Silbermedaille bei den Europameisterschaften. Bezwungen wurden die Deutschen nur vom Team Großbritannien (160,97), die Bronzemedaille ging an Russland (177,19).

Kira Kubbe sagte nach ihrer Rückkehr: „Ich bin schon sehr zufrieden. Sowohl mit meiner Leistung im Einzel und natürlich auch mit der Leistung in der Mannschaft. Das ist nun schon meine zweite Silbermedaille bei einer EM in zwei Jahren. Da freue ich mich wirklich sehr drüber. Man darf auch nicht vergessen, dass ich mit 16 Jahren noch sehr jung für U23-Rennen bin. Die Älteren sind natürlich schon etwas stärker.“

Die Saison 2014 ist mit der EM in Mazedonien noch längst nicht beendet. Schon in der kommenden Woche reist Kira Kubbe zum Trainingslager nach Augsburg, dem sich die deutschen Meisterschaften auf dem Olympia-Eiskanal anschließen. Bis Mitte August folgen mehrere internationale Junioren-Cup-Rennen in Augsburg, Budweis (Tschechien) und Bratislava (Slowakei).