53. Offene Harburger Meisterschaften am Ohrnsweg laufen noch bis zum Sonntag

Harburg. Die Harburger Tennismeisterschaften beim TV Fischbek sind in jedem Jahr immer auch ein bisschen ein Familienfest im Grünen. Das liegt allein schon an den Gastgebern, einer überschaubaren Gemeinschaft von etwa 120 Mitgliedern der Tennisabteilung, die auf ihrer Anlage am Ohrnsweg auch bei der 53. Auflage wieder eine freundschaftliche und vertraute Atmosphäre schaffen. Es sind eine Handvoll einsatzfreudiger Freunde, die hier seit Jahren den Betrieb am Laufen halten.

Edith Kuhn, die Leiterin der Sparte, steht während der Turniertage im Clubhaus hinter der Theke. Ehemann Rainer, den ganzen Sommer über auch als Platzwart ehrenamtlich im Einsatz, heizt im Freien den Grill an und zapft Bier. Jens Beyrodt, der stellvertretende Spartenleiter, behält als Turnierchef die Übersicht. Thomas Kloodt, der Sportwart und Trainer, gehört auch zum Organisationsteam und kennt viele der Teilnehmer an diesen 53. Harburger Meisterschaften.

Bei einem Rundgang über die Anlage begegnet Thomas Kloodt begeisterten und leidenschaftlichen Tennisspielern, die seit langem dabei sind. Auf dem äußersten der sechs Tennisplätze ist Rolf Usko gerade beim Aufschlag. Der 75 Jahre alte, frühere Fußballer wirft den Ball vorsichtig nach oben und schlägt kräftig zu, so ein bisschen wie mit einer Fliegenklatsche. Typisch für Spieler, die Tennis nicht von der Pieke auf gelernt haben. „Sein Gegner ist Wolfgang Spengler vom TC Stelle“, erklärt Thomas Kloodt, „viele der insgesamt 151 Teilnehmer kommen aus Vereinen im Landkreis Harburg, aus dem Stader Raum und aus Hamburg. Ein wenig schade allerdings ist, dass von den starken Harburger Clubs verhältnismäßig wenige an diesen Titelkämpfen interessiert sind.“

Rolf Usko, der für den TC Fleestedt spielt, und Wolfgang Spengler kennen sich bestens. Es sind ja nur noch vier Starter bei den Herren 75. Usko hatte zuvor Rolf Schlicht (TV Winsen) mit 6:3, 6:2 besiegt. Auch gegen Wolfgang Spengler behält er mit 7:6 und 6:3 die Oberhand. Der neue Tennismeister der Supersenioren wird zwischen Rolf Usko und Werner Zimmer vom TC Jesteburg ermittelt.

Die Fischbeker Tennisfreunde trauern der gescheiterten Fusion des Gesamtvereins mit der Hausbruch-Neugrabener Turnerschaft (HNT) nach. Die Fusionsgegner hatten sich mit 78 Stimmen gegen 70 Befürworter durchgesetzt. „Uns Tennissportlern hätte ein Zusammengehen mit der HNT nur Vorteile gebracht“, so Vorstandsmitglied Rainer Kuhn, „noch kommen wir allein zurecht, aber doch nur, weil wir alles ehrenamtlich machen. Das wird von Jahr zu Jahr schwieriger.“

Im Doppel nebenan entwickelt sich ein verbissen geführter Ballwechsel zwischen Klaus Rothenstein vom Ausrichter und HTB-Mann Fritz-Peter Bostelmann. Dessen Schläge kommen hart und präzise, aber der Fischbeker bringt jeden Ball zurück. Als er auch den sechsten Ball nacheinander hart zurück schlägt, provoziert er lachend seinen Widersacher: „Nun sag endlich was.“ „Mist“, erwidert der HTB-Akteur. Fritz-Peter Bostelmann war aufgerückt und hatte den leichten Ball ins Netz geschlagen. Gemeinsam mit Karsten Küddelmann hatte er den ersten Satz gegen das Fischbeker Doppel Klaus Rothenstein und Klaus Herbig 6:1 gewonnen, den zweiten aber 2:6 verloren. Im dritten Satz führten die Männer vom HTB 4:0, dann musste das Spiel wegen einer Verletzung abgebrochen werden.

Der Platz direkt vor dem Clubhaus gehört zu dieser Stunde den Damen. Die Altersklassen 50 und 60 haben die Veranstalter bei dieser Meisterschaft zusammengelegt. „Regina Stoever kommt von Jahn Hollenstedt“, weist Thomas Kloodt auf die Frau mit dem Knieschutz hin. „Wir sehen sie das erste Mal bei uns. Sie spielt mit unglaublichem Einsatz. Ich weiß das, vorgestern hat sie meine Frau mit 6:2 und 7:6 niedergekämpft.“

Jetzt steht ihr mit Regina Müller vom Niendorfer TSV eine technisch starke Konkurrentin gegenüber. Die versucht alles, treibt die Bälle nach rechts, nach links, spielt abwechselnd lange und kurze Bälle. Regina Stoever rennt und bringt unglaubliche Bälle zurück. Mit 6:4 und 7:5 bleibt der Neuling aus Hollenstedt Sieger.