Drittliga-Handballer sind beim Saisonfinale im Abstiegskampf abhängig vom Kreisrivalen

Fredenbeck/Beckdorf. Den faden Beigeschmack einer Niederlage des SV Beckdorf am Sonnabend im letzten Saisonspiel der 3. Handball-Liga Nord in eigener Halle um 19.30 Uhr gegen den TSV Burgdorf II wollen Trainer Lars Dammann und seine Mannschaft unbedingt vermeiden. Wenn es trotzdem anders kommt und der VfL Fredenbeck, der zeitgleich in der Geestlandhalle gegen die HSG Lemgo II nach dem letzten Strohhalm im Kampf um den Verbleib in der Dritten Liga greift, deshalb absteigen müsste und dann vielleicht auch noch der eine oder andere Spieler zum SV Beckdorf wechselt, würde das im Landkreis für große Aufregung sorgen und die bisherige sportliche Rivalität könnte rasch in Feindschaft umschlagen. Doch weil der Zweikampf in der Liga und die häufig so spektakulären Landkreisderbys zwischen Fredenbeck und Beckdorf für beide Vereine und die Handballfans in der Region jedes Jahr wieder so etwas wie das Salz in der Suppe sind und zudem volle Sporthallen garantieren, profitieren beide Handball-Drittligisten aus dem Landkreis Stade voneinander. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Beckdorfer in der nächsten Saison lieber 300 Kilometer nach Burgdorf fahren und dort vor 40 Zuschauern spielen wollen, als 30 Kilometer nach Fredenbeck, wo 1000 Handballfans für eine tolle Kulisse sorgen“, glaubt selbst VfL Fredenbecks Trainer Andreas Ott nicht an eine sportliche Manipulation durch den Kreisrivalen.

Lars Dammann verspricht vollen Einsatz: „Wir wollen unser Spiel gewinnen, unsere beste Saison in der Vereinsgeschichte abliefern. Dafür brauchen wir dringend noch zwei Punkte.“ Außerdem habe der SV Beckdorf am Sonnabend seine Fans und Sponsoren zu einer Saisonabschussfeier mit Freibier eingeladen. „Da können wir uns eine Niederlage gar nicht erlauben.“

„In Fredenbeck wissen wir wenigstens, wer und was uns erwartet. Bei so einer Bundesligareserve wie der TSV Burgdorf II weiß man ja nie, wer aufläuft“, sagte Dammann. Die Burgdorfer spielten zuletzt mit Verstärkung aus der Ersten Liga. So stammen die torgefährlichen Außen Timo Kastening und Julius Hinz aus dem Kader der Burgdorfer Bundesligamannschaft. Dammann ist überzeugt, dass der TSV Burgdorf II, für den es ja auch noch um alles oder nichts geht, auch in Beckdorf mit Erstliga-Verstärkung antritt.