Buxtehudes Bundesliga-Handballerinnen setzen sich gegen Bayer Leverkusen mit 35:33 durch

Buxtehude. Auch wenn es in der Meisterrunde der Handball-Bundesliga der Frauen nicht mehr um den Titel geht, der längst an den Thüringer HC vergeben ist, legten sich die Mannschaften des Buxtehuder SV und Bayer 04 Leverkusen mächtig ins Zeug. In einem torreichen Spiel mit insgesamt 68 Treffern boten beide Teams sehenswerten Handball. Und die Frauen vom Buxtehuder SV durften sich nach 60 Minuten mit einem 35:33 (19:15)-Erfolg von 1100 Fans in der Halle Nord feiern lassen. Der erste Sieg in der Meisterrunde war damit perfekt, der BSV ist bis auf einen Punkt wieder an den Tabellendritten Leverkusen herangerückt.

Und auch in diesem Spiel blieben die Buxtehuder Handballerinnen ihren Fans eines nicht schuldig. Fast schon traditionell sorgten sie in dieser Begegnung wieder für ein Wechselbad der Gefühle. Bis zur Halbzeit hatte sich der Buxtehuder SV einen Vier-Tore-Vorsprung erarbeitet, führte mit 19:15, erhöhte unmittelbar nach dem Wechsel auf 20:15. Doch wer den BSV kennt, weiß, dass dieser Vorsprung noch lange keine Garantie für einen Sieg ist. Die Werkselfen von Trainerin Heike Ahlgrimm, die früher in Buxtehude spielte, kamen zurück und erkämpften sich nach 40 Minuten die 25:23-Führung.

Dirk Leun zog die grüne Karte und hatte in der 60-Sekunden-Ansprache genau den richtigen Ton getroffen. Der Buxtehuder SV kehrte in die Erfolgsspur zurück, konnte egalisieren und kämpfte bis fünf Minuten vor dem Ende der Partie auf Augenhöhe mit Leverkusen. Dann sorgten Jessica Oldenburg mit zwei Toren, Jana Lembke und Lena Zelmel mit vier Toren für den entscheidenden Vorsprung.

Trainer Dirk Leun zeigte sich erleichtert über den ersten Sieg in der Meisterrunde. „Wir haben gesehen, wo wir noch Defizite haben“, sagte der Buxtehuder Coach, „daran werden wir arbeiten.“ Vor allem in der Abwehr sah der Trainer noch einige Schwachstellen, die es abzustellen gilt. Genau wie für Bayer Leverkusen liegt der Fokus des Buxtehuder SV in der Vorbereitung auf das Final Four im Pokalwettbewerb am 26. und 27. April in Leipzig. Beide Teams stehen im Halbfinale, wollen als Höhepunkt der Jahres ins Finale einziehen und möglichst als Pokalsieger zurückkehren. Der Buxtehuder SV trifft auf den HC Leipzig, Bayer Leverkusen muss sich mit der HSG Blomberg-Lippe auseinandersetzen.

Heike Ahlgrimm zeigte sich unzufrieden. „Wir hätten den Sieg nach dieser unfassbar schlechten ersten Halbzeit auch nicht verdient“, sagte die 38-Jährige, „wir haben praktisch 30 Minuten lang ohne Abwehr gespielt und bis zur Pause schon 19 Tore kassiert, damit kann man nicht gewinnen.“ Auch aus ihrer Enttäuschung, in Leverkusen zum Saisonende aufhören zu müssen, machte sie keinen Hehl. Sie wolle erst einmal Abstand vom Handball gewinnen, was sie vor hat, verriet sie den Zuschauern nicht. Manager Peter Prior wünschte seiner früheren Spielerin, dass sie möglichst schnell mit ihrem Engagement in den Handball zurückkehrt.

Zur Spielerin des Tages wurde in der Halle Nord Josephine Techert gekürt. Die lange verletzte Rückraumspielerin drückte besonders in der ersten Halbzeit mit ihren Toren (insgesamt traf sie sieben Mal) dem Spiel ihren Stempel auf. Die schwedische Kreisläuferin Ulrika Ågren war mit acht Treffern beste Werferin ihres Teams, ist am Sonntag zum Nationalmannschaftslehrgang nach Schweden gereist. BSV-Spielmacherin Randy Bülau, die wieder erfolgreich Regie führte und mit guten Anspielen glänzte, traf ebenso wie Jessica Oldenburg vier Mal. Antje Lenz war erneut ein sicherer Rückhalt im Tor. Bei Leverkusen war Nair Egozkue Extremando (9/3) am erfolgreichsten.

Nächster Gegner ist für den Buxtehuder SV der Nordrivale VfL Oldenburg, der am 5. April in die Halle Nord kommt (20 Uhr).

Die Tore: Ulrika Ågren (8), Josephine Techert (7), Randy Bülau (4/1), Jessica Oldenburg (4), Maxi Hayn (3), Marcella Deen (2), Jana Stapelfeldt (2), Lens Zelmel (2), Friederike Gubernatis (2) und Jana Lembke (1)