Saga GWG Girls-Cup des 1. Fußball-Frauen-Clubs Elbinsel Wilhelmsburg mit 97 Mädchen- und Frauenmannschaften

Wilhelmsburg. Die Statistik kann sich sehen lassen. 97 Mannschaften waren bei sechs Fußballturnieren von den F-Mädchen bis zu den Frauen an drei Wochenenden in den Sporthallen Dratelnstraße am Start, absolvierten insgesamt 365 Spiele und erzielten exakt 1000 Tore. Auf der Elbinsel in Wilhelmsburg macht schon der Spruch vom „Turnier der 1000 Tore“ die Runde. Cordula Radtke vom 1. Frauen-Fußball-Club Elbinsel Wilhelmsburg, die zusammen mit Ehemann Trygve Radtke das rege Vereinsleben organisieren, freut sich aber vor allem darüber, dass die kleinen und großen Kickerinnen in Bewegung sind, Spaß am Fußball haben und miteinander vernünftig umgehen.

Der am 30. Oktober 2006 gegründete Verein hat sich als Hauptziel die Förderung des Frauen- und Mädchenfußballs in Wilhelmsburg und Umgebung gesetzt. „Bei uns kann jeder Fußball spielen“, sagt Cordula Radtke, die sich im Verein als „Mädchen für alles“ engagiert, während ihr Mann den sportlichen Bereich abdeckt. Der Leistungsgedanke stehe nicht im Vordergrund. „Wir sind Breitensport orientiert“, sagt Cordula Radtke. Jeder darf kommen und mittrainieren, die Nationalität spiele keine Rolle. Neben dem Breitensport wird natürlich auch ein leistungsbezogenes Angebot für die Mädchen entwickelt, die besonders talentiert sind.

Bisher spielen 140 Mädchen und Frauen beim 1. FFC Wilhelmsburg in sechs Mannschaften. Alle Altersklassen sind besetzt, von den F-Juniorinnen bis zu den Frauen. Gespielt wird in 7er-Mannschaften, mittelfristig sollen die älteren Altersklassen und die Frauenmannschaft auf das Großfeld (elf Spielerinnen) umsteigen. Gespielt und trainiert wird auf den Sportplätzen am Rotenhäuser Damm und am Perlstieg. Neue Mitspielerinnen aller Altersklassen sind jederzeit willkommen, Informationen unter

Schwerpunkt der Vereinsarbeit ist in Wilhelmsburg die Integration. Der 1. Frauen-Fußball-Club ist bemüht, allen jungen Damen eine sportliche Heimat zu bieten. Die Verantwortlichen arbeiten eng mit Institutionen, Verbänden und Schulen zusammen. Bei Bürgerfesten werden gezielt Kontakte zu Migrantenfamilien aufgenommen, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen und vor allem bei muslimischen Familien Ängste und Vorbehalte gegenüber dem Fußball für Frauen und Mädchen abzubauen. Die sozialen Kontakte im Stadtteil sind ein wichtiger Punkt in der Vereinsarbeit.

Die intensive Integrationsarbeit hat dem 1. FFC Elbinsel Wilhelmsburg auch zahlreiche Preise eingebracht. 2008 erhielt der Verein den Integrationspreis des Hamburger Fußballverbandes, 2010 folgte Platz drei auf Bundesebene beim DFB-Integrationspreis und 2012 wurde der Fußballclub für Frauen und Mädchen mit dem Silbernen Stern in Hamburg ausgezeichnet, im Bundesfinale reichte es mit dem achten Platz immerhin noch zum kleinen Stern. „Die Preise sind aber nicht so wichtig“, sagt Cordula Radtke, „viel wichtiger ist die tägliche Arbeit mit den Spielerinnen."

Das Fußballturnier um den Saga GWG-Girls-Cup hat inzwischen eine besondere Bedeutung gewonnen. Schon zum siebten Mal fanden die sechs Turniere an drei Wochenenden statt und sind bei den Gästen beliebt. „Wir haben Mannschaften aus sieben Bundesländern am Start“, sagt Cordula Radtke. Mädchenteams aus Berlin sind von Anfang an dabei, erstmals dabei war in diesem Jahr der Storkower SC aus Brandenburg, der gleich bei den F-Juniorinnen den Turniersieg mit nach Hause nahm.

Von Anfang an dabei ist auch das Hamburger Wohnungsunternehmen Saga GWG als Hauptsponsor. Ein Mitarbeiter der Geschäftsstelle Wilhelmsburg gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Vereins. Der Girls-Cup ist der jährliche Höhepunkt des Vereinslebens. Bei der Premiere 2007 waren 32 B- und C-Juniorinnenmannschaften mit 300 Spielerinnen aus neun Nationen am Start. Heute ist das Turnier eines der größten in Norddeutschland.

Die Sieger, Frauen: Bramfelder SV, B-Juniorinnen: FC Hertha 03 Zehlendorf Berlin, C-Juniorinnen: JFV Borstel/Luhdorf, E-Juniorinnen: Storkower SC, D-Juniorinnen: FSV 02 Schwerin, F-Juniorinnen: SC Vier- und Marschlande