Zweitliga-Handballfrauen verlieren Nachholspiel vor 300 Fans

Buchholz. Kurz vor dem Anpfiff schallte noch Helene Fischer mit ihrem aktuellen Hit „Atemlos“ durch die Nordheidehalle. Und atemlos präsentierten sich die Zweitliga-Handballfrauen der SGH Rosengarten-Buchholz dann tatsächlich in den ersten zehn Minuten. Nicht aber, weil sie den Gästen von den Füchsen Berlin wieselflink davonliefen, sondern weil sie dem Team um Nationalspielerin Christine Beier gnadenlos hinterher hechelten.

Wäre nicht Turid Arndt als einzige sofort auf Betriebstemperatur gewesen, hätten die knapp 300 Fans schon nach einer Viertelstunde die Heimreise antreten können. Mit spektakulären Paraden hielt die Torhüterin, die zur neuen Saison zum SVG Celle wechseln wird, den Rückstand (1:5) bis zur ersten Auszeit von Trainer Ralf Böhme nach nur achteinhalb Minuten in Grenzen.

Dessen Ansprache zeigte Wirkung und leitete die stärksten 20 Minuten der Gastgeberinnen ein. Cara Hartstock traf mit starkem Zug zum Tor aus dem Rückraum, Sabine Heusdens verwandelte alle Siebenmeter und Arndt parierte einen Strafwurf von Beier. Der verdiente Lohn: drei Sekunden vor der Pause glich Rechtsaußen Anja Ernsberger zum 15:15-Halbzeitstand aus.

Doch das war es schon mit Rosengartens Herrlichkeit. Nach Wiederanpfiff gingen die Gastgeberinnen kaum in die Zweikämpfe, spielten vor der Gästedeckung quer und erlaubten sich 14 technische Fehler. Eine Vorlage, die Bianca Trumpf (11/3 Tore), Anna Eber (9) und Beier (8/5) dankend annahmen. Über 22:18 (38. Minute) und 27:20 (45.) spielten die Berliner den letztlich souveränen 33:26 (15:15)-Auswärtssieg heraus. Beste SGH-Torschützin war Sabine Heusdens (13/10), die alle zehn Siebenmeter sicher verwandelte.

„20 gute Minuten sind einfach zu wenig. Keine Feldspielerin hat Normalform erreicht“, sagte Trainer Ralf Böhme, der einräumte, dass diese Leistung einen Rückschritt gegenüber den letzten Partien darstellte. Oder um es mit Helene Fischer zu sagen: Großes Kino geht irgendwie anders.