Bundesligafrauen des VT Aurubis unterliegen Köpenick im „Abstiegsendspiel“ mit 1:3. Die Chance auf den Klassenerhalt sinkt gen Null

Neugraben. Das war es dann wohl. Nach dem 1:3 im Abstiegsduell in der CU-Arena vor 1850 Zuschauern gegen den Köpenicker SC Berlin sieht es schlecht aus für die Erstliga-Volleyballfrauen des VT Aurubis. Die Hoffnung, den Gegner und Vorletzten der Tabelle bei jetzt sieben Punkten Rückstand noch abzufangen, hat mehr als nur einen Dämpfer erhalten. Falls es nicht längst geschieht, müssen sich die Verantwortlichen und das Hamburger Volleyball-Damenteam nach dieser Niederlage im Kellerduell intensiv mit dem Thema Abstieg beschäftigen.

Dem Verein droht jetzt massiv der Abstieg aus der 1. Frauen-Bundesliga

„Wir müssen bei noch sieben Spielen drei Siege mehr holen als Köpenick“, sagte VT Aurubis-Coach Helmut von Soosten nach der 1:3-Niederlage seiner Volleyballfrauen gegen den Tabellenvorletzten aus Köpenick auf die Frage nach den Chancen auf den Klassenerhalt. Das war die optimistische Sicht auf die Lage. Realistisch ist, dass eben dies ein sehr hoch gestecktes Ziel ist, das kaum zu schaffen ist. Die Gründe für die Niederlage im Spiel um Alles oder Nichts waren schnell genannt. Helmut von Soosten: „Wir haben mehr Fehler gemacht als der Gegner. Köpenicks Hanne Haugen Aas hat uns die Bälle nur so um die Ohren geschlagen. Unser eigenen Bälle wurden dagegen zumeist gut abgewehrt.“

Was von Soosten nicht mehr sagen musste, hatte sein Gegenüber, Köpenicks Trainer Franz Benedikt, vorher schon in seiner Spielanalyse angesprochen: „Der Druck war für beide Mannschaften groß, bei Aurubis allerdings noch einen Tick größer, weil Hamburg gewinnen musste. Wir haben jetzt einen großen Schritt gemacht.“ Der große Schritt, damit meinte der Trainer des Köpenicker SC Berlin, dass seine Mannschaft jetzt wohl nicht mehr Letzter wird und deshalb auch nicht absteigen muss.

Genau dieses Schicksal droht jetzt mehr denn je VT Aurubis zu ereilen. Dabei kann dem Hamburger Damenteam nicht einmal der Vorwurf gemacht werden, dass es sich zu früh aufgegeben hätte. Als Imke Wedekind im vierten Satz bei 14:23 das Aufschlagsrecht erhielt, war das Abstiegsduell schon so gut wie entscheiden. Und dennoch – mit einer Aufschlagserie, die ihrer Mannschaft sieben Punkte nacheinander bescherte, brachte die Aurubis-Spielführerin ihr Team bis auf 20:23 heran.

Dann hieß es aber 20:24 und mit dem nächsten Aufschlag holten sich die Frauen aus Berlin dann auch gleich den Sieg. Für VT Aurubis reichte es nicht einmal zu einem Gewinnpunkt. Dafür hätte Aurubis mindestens den Tiebreak (fünften Satz) erreichen müssen. Dass es nicht klappte, lag auch an einer Negativserie im vierten Satz, als Aurubis bei 9:6 in Führung sieben Punkte in Folge für Köpenick zuließ. Prompt hieß es 9:13. Da nützte auch die spätere Aufholjagd nichts mehr.

Schon im ersten Satz hatten sich die Aurubis-Frauen eine ähnliche Schwächephase geleistet, als sie es zuließen, dass die Gäste aus Berlin-Köpenick aus einem 12:10 ein 12:15 machten. Am Ende stand ein knappes 24:26. In den zweiten Durchgang starteten die Kupfer-Ladies mit einer 4:0-Führung, wenig später hieß es aber schon 6:6. Doch in diesem Durchgang hatten die Aurubis-Frauen das Sagen auf dem Spielfeld. Nach einer 17:15-Führung machten sie fünf Punkte in Folge und hatten mit einem Vorsprung von 22:15 den Grundstein für einen 25:19-Satzgewinn gelegt. So hätte es nach dem Willen der Volleyballfans auf den Tribünen der CU-Arena weitergehen können. Doch im dritten Satz konnte Aurubis nach einem 5:4 nie wieder in Führung gehen und hatte am Ende doch wieder mit 18:25 deutlich das Nachsehen.

Dass Aurubis am Ende wie schon im Bundesliga-Hinspiel ganz leer ausging, war bitter. Mit einer Wiederholung des 3:1 gegen Köpenick, wie in der ersten Runde um den DVV-Pokal, wären die Volleyballdamen bis auf einen Punkt am Gegner dran gewesen. Klammern darf sich Aurubis aber immer noch an die Hoffnung, dass vielleicht nicht alle Erstligisten auch für die kommende Saison die Lizenz erhalten und vielleicht auch kein Team aus der 2. Liga aufsteigen will.