Es ist noch viel zu tun bei den Oberliga-Fußballer des TSV Buchholz 08.

Buchholz. Und das nicht nur aus sportlicher Sicht. Es geht um die Zukunft und die Lehren aus der Vergangenheit. Zweimal bereits hatte das Team die Chance, in die Regionalliga aufzurücken. Der sportliche Erfolg blieb ungenutzt, weil die erforderlichen Bedingungen im Umfeld nicht gegeben waren. Die Otto-Koch-Kampfbahn wäre als Arena für die Regionalliga nicht zugelassen worden. „Das soll nie wieder passieren“, verspricht Ligamanager Simon Beecken. Rund 45.000 Euro haben Fußballer, Verein, Stadt und Kreissportbund für Aus- und Umbau investiert. „Jetzt bereiten wir den zweiten Bauabschnitt vor“, kündigt Simon Beecken an, „dafür müssen wir 80.000 Euro zusammen bekommen.“ Dann soll das Gelände umzäunt und ein eigener Eingang mit abgegrenztem Fanbereich für die Gastmannschaften geschaffen werden. Um das Geld zusammen zu bekommen, hilft ein Mann, den viele Spieler gar nicht kennen und der seit vielen Jahren Hauptsponsor ist: Franz-Hartwig Betz, Chef der Betz-Holding, die mit rund 90 Mitarbeitern Lebensmittel und Hygieneartikel vertreibt.

Hamburger Abendblatt:

Herr Betz, Sie sind begeisterter Golfer, aber nicht der klassische Fußballfan mit rotem 08-Schal. Warum unterstützen Sie die Liga?

Franz-Hartwig Betz:

Als Jugendlicher habe ich schon Fußball gespielt, beim SV Oldenburg und auch bei Phönix Lübeck. Aber grundsätzlich, wenn man geschäftlich einigermaßen erfolgreich ist, dann kann, dann muss man sich speziell auch für die Jugend einsetzen.

Aber Sie spendieren Geld für die erste Herrenmannschaft und nicht für Kinder und Jugendliche.

Betz:

Als wir angefangen haben, waren die meisten Spieler noch jung. Aber ich sehe das ohnehin anders. Große Mannschaften wie der HSV oder St. Pauli ziehen die Kinder doch erst an. Deren Erfolge sind die beste Nachwuchsarbeit. Auch unsere Liga ist längst ein Sammelpunkt für Talente aus der Umgebung.

Hängt Ihr langjähriges Engagement mit den sportlichen Erfolgen zusammen?

Betz:

Wir unterstützen ja nicht nur die Liga, sondern auch andere soziale Projekte. In dieser Mannschaft sind Spieler, die könnten in anderen Clubs mehr Geld verdienen. Aber sie bleiben 08 treu. Das finde ich toll. Dann hat die Mannschaft, ich weiß gar nicht wie oft, den Fairnesspreis gewonnen. Auf dieses Team kann Buchholz stolz sein.

Für das Geld Ihrer Holding tragen die Spieler den Schriftzug „Camaletti“ auf dem Trikot. Glauben Sie, dass die meisten wissen, was das heißt?

Betz:

Nee, da bin ich mir ganz sicher. Das zeigt doch, für uns ist die Außenwirkung nicht so wichtig wie beispielsweise für Möbel-Kraft, deren Engagement auf das große Publikum abzielt.

Was verbirgt sich hinter „Camaletti“?

Betz:

Das ist ein Markenname für italienische Lebensmittel, die wir vertreiben.

Buchholz in der Regionalliga – würde Sie das freuen?

Betz:

Sehr, wirklich sehr. Wer Leistungssport treibt, will auch die Früchte seines Einsatzes ernten. Die Liga hat so häufig oben mitgespielt und musste auf einen möglichen Aufstieg verzichten, weil das Umfeld nicht stimmt.

Um das zu schaffen, ist man auf Unterstützung aus der Wirtschaft angewiesen.

Betz:

Ich habe viele angeschrieben, auch Absagen erhalten. Aber wenn ein Unternehmen in der Stadt und Region verankert und ein bisschen erfolgreich ist, dann sollte es etwas weiter geben, helfen und unterstützen. Ich denke, wir bekommen genug zusammen.