Landesliga-Fußballer gehen nach 3:0-Sieg im Derby gegen FC Süderelbe mit elf Punkten Vorsprung in die Winterpause

Harburg/Buxtehude. Quasi in seiner Mittagspause, wie es sein Mitspieler Ahmed Mhamdi so treffend ausdrückte, verhalf Hasan Ramazanoglu seiner Mannschaft vom Buxtehuder SV zum 3:0-Erfolg im Spitzenspiel der Fußball-Landesliga Hansa gegen den FC Süderelbe. Ramazanoglu, der im Elektrofachhandel tätig ist und im Weihnachtsgeschäft gerade dringend benötigt wird, traf eine halbe Stunde vor Spielbeginn im Jahnstadion ein und eilte 30 Minuten nach Spielschluss zurück an seinen Arbeitsplatz. In der Zwischenzeit hatte er mit einem präzisen Pass in die Spitze auf den Torschützen Daniel Schröder das alles entscheidende 3:0 vorbereitet.

Ebenfalls erst 30 Minuten vor dem Anpfiff traf Alexander Graap im Stadion ein. Der Angestellte der Buxtehuder Stadtwerke war direkt von einem Notdiensteinsatz gekommen. Und weil auch Daniel Schröder, der unter der Woche krankheitsbedingt nicht trainieren konnte, gesundet war, musste Buxtehudes Trainer René Klawon im Südderby des Ersten gegen den Zweiten nur auf seinen Mittelfeldstrategen und Freistoßspezialisten Kepper de Souza da Silva verzichten. Da waren die Personalsorgen von Jean-Pierre Richter, Trainer des FC Süderelbe, schon viel gravierender.

Vielleicht ja auch deshalb war das Spitzenspiel eine klare Angelegenheit für den Tabellenführer, der vor knapp 400 Zuschauern durch Daniel Schröder (7.) und Fabian Stahmer (16.) nach gut einer Viertelstunde schon 2:0 in Führung lag. Der FC Süderelbe war bis zur Pause hauptsächlich bei Freistößen gefährlich. Nach dem dritten Buxtehuder Treffer in der 53. Minute sorgten vor allem Alexander Schulenburg und Jendrik Matthies für die Aufreger. Schulenburg hätte nach einem Foul an Gerrit Siegismund die zweite gelbe Karte sehen müssen, Matthies für ein Frustfoul an Süderelbes Anton Lasko sogar glatt Rot. Doch Hamburgs Spitzenschiedsrichter Alexander Teuscher beließ es zum Glück für den Buxtehuder SV bei einer Ermahnung und Gelb.

„Das haben wir heute ganz geschickt gemacht“, freute sich BSV-Trainer René Klawon vor allem darüber, dass seine Mannschaft gleich die ersten beiden Torchancen in Treffer ummünzen konnte. Drei Chancen, drei Treffer – der Buxtehuder SV gewann das Spitzenspiel letztlich im Stile einer Spitzenmannschaft. Daran wollte auch Jean-Pierre Richter nicht rütteln. „Wir haben die entscheidenden Fehler in der Innenverteidigung gemacht“, fand Süderelbes Trainer die Gründe für die erste Niederlage nach neun Siegen bei der eigenen Mannschaft.

Der Buxtehuder SV geht nach diesem Derbysieg ungeschlagen in die Winterpause – mit einer Bilanz, die ihresgleichen sucht. 14 Siege und vier Unentschieden könnten ein so genannter Rekord für die Ewigkeit werden und mit jetzt elf Punkten Vorsprung auf den FC Süderelbe und den FC Türkiye, dessen Heimspiel gegen Vorwärts Wacker ausgefallen ist, sollte es in diesem Jahr mit der Meisterschaft für den Buxtehuder SV klappen. Es wäre für Klawon der krönende Abschluss seines Wirkens. Eigentlich hatte er schon in diesem Sommer aufhören wollen, konnte aber keinen Nachfolger für sich selbst finden. Den gibt es inzwischen, doch den Namen wollte Klawon noch nicht verraten: „Der neue Mann steht noch unter Vertrag und will erst mit seinem jetzigen Club reden.“

Für den Buxtehuder SV und den FC Süderelbe gibt es ein Wiedersehen beim traditionellen Buxtehuder Hallenturnier am zweiten Weihnachtstag, das wieder René Klawon organisiert.