Ghenadi Golovici feiert bei 24:22 gegen VfL Potsdam ein grandioses Comeback. SV Beckdorf bei 29:34 gegen Minden II von der Rolle

Fredenbeck/Beckdorf. Von einer Wiedergeburt des VfL Fredenbeck zu sprechen, wäre dagegen vielleicht vermessen, doch erinnerte beim 24:22 (9:11) gegen den VfL Potsdam vieles an die früher so gefürchteten Auftritte der Drittliga-Handballer in eigener Halle. Ghenadi Golovici feierte ein umjubeltes Comeback.

Ohne die verletzten Leistungsträger Maciek Tluczynski, Birger Tetzlaff und Robert Kieliba sowie Cornelius Berstecher, von dem sich der Verein getrennt hat, mussten die Fredenbecker ständig einem Rückstand hinterherlaufen. Immer wenn sie dran waren auszugleichen und einmal sogar in Führung zu gehen, leisteten sie sich unnötige Patzer. Hätte nicht Edgars Kuksa so großartig gehalten, wäre die Partie zur Pause entschieden gewesen. Benedict Philippi, der in der ersten Halbzeit gar nicht getroffen hatte brachte nach der Pause den VfL Fredenbeck auf 11:11 und 13:13 heranbrachte. Immer wieder stieg der Rückraumspieler hoch, obwohl er umgeknickt war und nur noch humpeln konnte, und machte so sieben Tore, war damit bester Werfer seiner Mannschaft.

Zur ersten Führung des VfL Fredenbeck (16:15) traf der kurz nach der Pause eingewechselte Ghenadi Golovici, der sich bei seinem ersten Saisoneinsatz nach überstandener Verletzung einfügte, als hätte er nie gefehlt. Drei Treffer steuerte er zum Erfolg bei, doch noch wichtiger war die Wirkung seiner Präsenz auf seine Mitspieler. Am Ende wurde gejubelt und gesungen. „Oh, wie ist das schön“, dröhnte aus den Lautsprechern.

„Der Erfolg führt über die Deckungsarbeit,“ hatte Inderthal seinen Spielern eine Woche lang eingebläut. „So viele Blocks wie in diesem Spiel hatten wir die ganze Saison noch nicht. Die Mannschaft hat an sich geglaubt“, sagte Inderthal.

Ein Desaster erlebte ebenfalls in eigener Halle der SV Beckdorf beim 29:34 (11:15) gegen GWD Minden II. All die erforderlichen Tugenden, wie Kampfgeist, Aggressivität und Siegeswillen konnte Trainer Lars Dammann nur beim Gegner erkennen. „Dabei haben die nur eine solide Leistung abgeliefert. Aber wir konnten den Ausfall von Stefan Völkers und Maris Versakovs einfach nicht kompensieren.“ Versakovs spielte zwar grippegeschwächt ab der 20. Minute und setzte einige Impulse, doch dann wurde er in Manndeckung und damit praktisch aus dem Spiel genommen. Seiner eigenen Mannschaft bescheinigte Dammann „Standhandball“ gespielt zu haben. „Wir haben uns verhalten wie das Kaninchen vor der Schlange“, sagte er. Von der Kritik nahm Dammann nur Henning Scholz, Jens Westphal und Vito Clemens aus. Scholz hatte bei seinen zehn Treffern eine hundertprozentige Quote.