Wiebke und Heinz Baseda vom SV Grün-Weiss holen in Brasilien drei Goldmedaillen

Harburg. Wettkämpfe im In- und Ausland haben Wiebke und Heinz Baseda vom SV Grün-Weiss Harburg schon viele absolviert. Die 20. World Masters Athletics Championship im Stadia Porto Alegre in Brasilien aber wird für das Leichtathletik-Ehepaar unvergessen bleiben. Alle Strapazen der intensiven Trainingsvorbereitungen waren mit einem Schlag vergessen – beide Athleten kehrten als Weltmeister zurück. Und das in einer Disziplin, in der die Sportler Könige der Leichtathletik genannt werden, im Mehrkampf.

„Die Senioren-Weltmeisterschaften waren etwas ganz Besonderes für uns“, sagt Wiebke Baseda. Die Leichtathletiksaison in Deutschland war eigentlich schon beendet, da musste das passionierte Ehepaar das aufwändige Training verlängern, weil die WM in Brasilien zu einem ungewöhnlichen Zeitpunkt ausgetragen wurde. Wiebke und Heinz Baseda trainierten bei Wind und Wetter, aber die Mühe hat sich gelohnt. Erst beim anschließenden Urlaub in Rio de Janeiro haben die Harburger begriffen, was sie sportlich erreicht hatten.

Die Meisterschaften begannen mit dem Zehnkampf der Männer und Siebenkampf der Frauen, für die sich das Harburger Leichtathletikpaar speziell vorbereitet hatte. Einziger Kritikpunkt: Die Wettkämpfe in Brasilien fanden in verschiedenen Stadien statt. Weder Wiebke noch Heinz Baseda erfuhren von den Leistungen des anderen.

Während nach dem ersten Wettkampftag eine Goldmedaille für Wiebke Baseda möglich war, musste sich Heinz Baseda den Erfolg hart erkämpfen. Am zweiten Tag konnte Wiebke Baseda mit ihrem Speerwurf viele Punkte sammeln und lief, im abschließenden 800 Meter-Lauf, ihrem ersten Weltmeistertitel im Mehrkampf entspannt entgegen (5441 Punkte). Heinz Baseda sammelte seine Punkte hauptsächlich in den Sprungdisziplinen (Weitsprung 4,88 m, Hoch 1,51 m). Einen persönlichen Rekord errang er im Stabhochsprung mit 2,60 Meter. Vor dem abschließendem 1500-Meter-Lauf musste ein Rückstand von rund 300 Punkten auf den Tschechen Jaromir Fric wettgemacht werden. Heinz Baseda wusste um seine Stärken auf der Mitteldistanz, machte den Rückstand nicht nur wett, sondern erkämpfte sich auch einen Vorsprung von 100 Punkten und feierte seinen ersten Weltmeistertitel mit 6614 Punkten.

Das bemerkenswerte war, dass beide Weltmeistertitel am selben Tag und zur gleichen Stunde fast auf die Minute genau erzielt wurden. Außerdem traten beide Grün-Weiss-Athleten auch in Einzeldisziplinen an. Wiebke Baseda erreichte den Endlauf über 300 Meter Hürden und musste, bei heftigem Regen, um den zweiten Platz kämpfen. Sie konnte aber die Südafrikanerin Hendrina Van Heerden bezwingen und erreichte das Ziel hinter Jane Horder aus England als Vizeweltmeisterin. Den zweiten WM-Titel erkämpfte sich Wiebke Baseda im Hochsprung. Dabei profitierte sie von einer ungewohnten Unkonzentriertheit der Topfavoritin Martha Mendenhall aus den USA. Die Amerikanerin benötigte bei allen Höhen mehrere Versuche. Die 1,37 Meter schaffte die Harburgerin im ersten Versuch, Martha Mendenhall brauchte einen weiteren Anlauf. Bei der Höhe von 1,40 Meter rissen beide die Latte dreimal knapp, weil die Amerikanerin aber mehr Fehlversuche hatte, gewann Wiebke Baseda ihre zweite Goldme-daille.

Spannend war der Hochsprung der Männer. Ab 1,50 Meter waren nur noch vier Springer im Wettbewerb. Heinz Baseda überquerte überraschend die 1,55 Meter im ersten Versuch, obwohl er sie Jahre nicht gesprungen ist, und sicherte sich damit die Bronzemedaille.