Handball-Frauen des Buxtehuder SV für EHF-Achtelfinale gegen Lugi HF gerüstet. 41:25-Erfolg gegen Blomberg

Buxtehude. „Ich bin zufrieden.“ Auf diese Kurzformel brachte Trainer Dirk Leun die Leistung seiner Handballerinnen vom Buxtehuder SV nach dem deutlichen 41:25-Erfolg gegen die HSG Blomberg-Lippe. Fast 60 Minuten lang dominierte der Bundesliga-Tabellendritte das Geschehen vor 1300 Besuchern in der Halle Nord und ließ den schwachen Pokalauftritt beim TSV Nord Harrislee vergessen. Über einen furiosen 7:0-Start nach sechs Minuten und einem Halbzeitergebnis von 23:14 ließ der BSV zu keiner Zeit locker und setzte sich am Ende deutlich durch.

Der Sieg der Buxtehuder Handballerinnen ist genau die richtige Einstimmung für das erste Europacup-Spiel der neuen Saison. Im EHF Women´s Cup Winners Cup, so die offizielle Bezeichnung des Wettbewerbs der Pokalsieger, erwartet der Buxtehuder SV am morgigen Sonnabend in der Halle Nord (16Uhr) den schwedischen Vizemeister Lugi HF. Ein besonderes Spiel. Im 25. Jahr in der Bundesliga ist das der 75. Auftritt des Buxtehuder SV im Europapokal. Der BSV hätte also allen Grund, zu feiern, wenn da nicht die schweren Pflichtaufgaben wären, die die Bundesliga-Handballfrauen gerade jetzt zu bewältigen haben. Nach dem Sieg im Pokal-Achtelfinale in Nord Harrislee und dem letzten Bundesliga-Heimspiel vor der WM-Pause gegen Blomberg gibt es jetzt das dritte Spiel innerhalb von sieben Tagen.

Josephine Techert feierte nach dreizehnmonatiger Verletzungspause ein erfolgreiches Heimcomeback. Der Applaus nach ihrem ersten von vier Treffern wird der Rückraumspielerin gut getan haben. Auch Sanne Hoekstra deutete ihre Stärken an, warf in zwei Spielen sechs Tore, wird gegen Lugi HF aber nicht auflaufen, weil sie mit ihrem Stammverein SGH Rosengarten-Buchholz unterwegs ist.

Blau und Gelb sind nicht nur die Vereinsfarben des Buxtehuder SV. Blau-Gelb steht auch für Schweden. Mit dem schwedischen Erstligisten aus Lund trifft der Buxtehuder SV im Europapokal auf dem Weg ins Achtelfinale des internationalen Pokalwettbewerbs zum ersten Mal auf einen Gegner aus dem Land mit den drei gelben Kronen auf blauem Untergrund in seinem Landeswappen. Lugi HF aus Lund (Südschweden) ist aktuell Dritter der schwedischen Liga, spielte erstmals in der Saison 2010/2011 international im Winners Cup und schaffte es immerhin bis ins Halbfinale. In den vergangenen zwei Jahren schieden die Schwedinnen jeweils in Runde eins aus. Dirk Leun schätzt die eigenen Chancen 50:50 ein. „Im Hinspiel müssen wir einfach unseren Heimvorteil nutzen“, sagte er.

Einen besonderen Stellenwert räumt Ulrika Agren dem Jubiläumsspiel im Europacup ein. „Für mich es etwas ganz Besonderes, gegen ein schwedisches Team zu spielen. Einige Spielerinnen kenne ich von der Nationalmannschaft“, sagte sie. Ihre sportliche Einschätzung: „In Schweden spielen nur drei oder vier Mannschaften auf dem Niveau der deutschen Bundesliga. Lugi HF gehört dazu.“ Am Gegner schätzt sie vor allem die zwei starken Kreisläuferinnen und die Mitteldeckung. Ein bisschen nervös sei sie schon, sagte Ulrika Agren, die gar nicht so weit von Lund entfernt geboren ist.

Auf einen entscheidenden Unterschied zu den Auftritten des Buxtehuder SV in der Champions League in den vergangenen zwei Jahren weist Agren besonders hin. „In der Champions League kannst du unbelastet aufspielen. Da hast du nichts zu verlieren. Das ist diesmal ganz anders, der Druck zu gewinnen, ist viel größer.“ Wie ihr Trainer misst auch die Kreisläuferin dem Hinspiel in eigener Halle besondere Bedeutung bei: „Da müssen wir alle Trümpfe ausspielen.“ Dirk Leun erinnerte daran, dass seine Mannschaft in dieser Saison in der Halle Nord schon dem Thüringer HC beim Unentschieden und dem Leipziger HC (knappe Niederlage) die Stirn geboten habe. Die Buxtehuder Bilanz auf internationalem Parkett kann sich sehen lassen: 39 Siege, drei Unentschieden und 16 Niederlagen in 58 Spielen im Europacup, vier Siege in den Qualifikationsspielen und zwölf Niederlagen bei 16 Spielen in der Champions League.

Noch verläuft der Vorverkauf für das Jubiläumsspiel im Europapokal schleppend. „Es gibt Karten in allen Kategorien, auch für die Opel-Tribüne. Wer sich erst kurzfristig entscheidet, wird bestimmt auch am Sonnabend an der Tageskasse noch gute Karten bekommen“, sagte Manager Peter Prior. Nach dem Spiel lädt das Warncke Edeka-Frischecenter aus Neu Wulmstorf im Foyer der Halle Nord zur Schweden-Party ein. Zu Musik aus dem Heimatland der Gäste werden Hot Dogs und Kötbullar mit Kartoffelsalat serviert. Inhaber Wilfrid Warncke hat die schwedische Kreisläuferin Ulrika Agren in seinem Unternehmen beschäftigt. Die nötige Portion Glück wollen die Black Samba´s in die Halle Nord bringen, die „trommelnden Schornsteinfeger“ aus Stade sorgen für die richtige Stimmung. Zu sehen ist das Europapokal-Hinspiel unter www.bsv-live.tv oder unter www.splink.tv