Oberliga-Fußballer gewinnen 4:2 beim Schlusslicht – Gruhn sieht Rot in Nachspielzeit

Lüneburg. Wenn die Oberliga-Fußballer des Lüneburger SK Hansa ihre Senkel schnüren, sind Tore garantiert – das war in der Partie beim Tabellenletzten TuS Celle FC nicht anders, wo der LSK am Ende mit 4:2 (1:1) die Oberhand behielt. 55 Treffer in 14 Spielen mit Lüneburger Beteiligung sind Oberliga-Rekord.

Beim Schlusslicht agierte der LSK von Beginn an offensiv, hätte bereits nach wenigen Minuten führen können, doch Torjäger Benjamin Tillack und Dominic Ulaga schienen zunächst noch schwere Beine von der Busfahrt zu haben. Nach gut einer Viertelstunde war es dann endlich soweit: Tillack bediente Sven Möller mustergültig und es stand 1:0. Die Führung für die Gäste war ebenso überfällig wie verdient. Im Angriff hui, in der Abwehr pfui. So lautete das Motto des LSK in dieser Saison leider allzu häufig – und auch in der 23. Minute. Der ansonsten solide agierende Stefan Wolk ließ sich zu einem unbedachten Schubser im Strafraum hinreißen und der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter, den Björn Lambach sicher verwandelte (23.). „Den musste man nicht pfeifen“, befand Lüneburgs Co-Trainer Thomas Oelkers.

Im zweiten Durchgang ließ der Tabellenzweite LSK keinen Zweifel darüber aufkommen, wer den Platz als Sieger verlassen würde. Nur drei Minuten nach Wiederanpfiff traf Tillack nach einem langen Abschlag von Torwart Maximilian Wulf zum 2:1. Nur 60 Sekunden später war erneut Tillack zur Stelle, dieses Mal als Vorbereiter. Finn-Patrick Gierke drosch den perfekt zugespielten Ball volley aus 17 Metern ins Celler Tor – die Vorentscheidung! In der 74. Minute stellte Tillack nach einem Eckball von Nico Hübner unter Beweis, dass auch er per Volleyschuss treffen kann. Doch der Torreigen war noch nicht beendet, auch Celle steuerte einen, allerdings äußerst kuriosen, Treffer bei: In der 77. Minute wollte Innenverteidiger Philip-Oliver Gruhn den Ball ins Aus kicken, weil Thomas Friauf verletzt am Boden lag. Doch Gruhn verstolperte die Kugel, die bei einem Celler Spieler landete. Schon hieß es 4:2. „Nach dem Spiel sind mehrere Spieler des Gegners zu mir gekommen und haben sich für diese Unsportlichkeit entschuldigt“, sagte Oelkers. Der Co-Trainer des LSK musste den Unglücksraben Gruhn nach dem Abpfiff sogar wegen eines „Doppelfehlers“ trösten – Gruhn hatte in der Nachspielzeit wegen eines taktischen Fouls noch Rot gesehen. „Das war natürlich überflüssig“, so Oelkers.