Chefcoach der SGH Rosengarten-Buchholz will mit seinem geplanten Abschied die Handballerinnen wachrütteln

Buchholz. Die Zweitliga-Handballerinnen der SGH Rosengarten-Buchholz und Trainer Patrice Giron werden spätestens zur neuen Saison getrennte Wege gehen. Vermutlich schon vorher, wenn ein Nachfolger für das Zweitligateam gefunden ist. Nach nur fünf Spieltagen der neuen Saison zieht Patrice Giron die Konsequenzen aus dem sportlichen Misserfolg. Mit nur 2:8 Punkten rangieren die Zweitliga-Handballerinnenn aus Buchholz auf einem Abstiegsplatz.

„Die Ziele, die ich mir mit dieser Mannschaft gesetzt habe“, schreibt er in einer Pressemitteilung, „konnte ich bis dato nicht erreichen.“ Die Mannschaft habe ein hohes Potenzial, heißt es weiter, „doch scheint es so, als wäre ich nicht der Richtige, um dieses Potenzial dauerhaft und nachhaltig zu wecken“. Aus diesem Grunde ist Patrice Giron zu der Einschätzung gekommen, dass es das Beste für das Team und den Verein sei, die Spielzeit 2014/15 mit einem neuen Trainer zu planen.

Die Spielerinnen und auch Managerin Ilona Heinzelmann waren sehr überrascht über die Entscheidung, zum Wochenbeginn informierte Trainer Patrice Giron Mannschaft und Management über seine Beweggründe, sein Traineramt bei der SGH Rosengarten-Buchholz aufzugeben.

„Seine Entscheidung war für uns schon überfallartig“, sagt Ilona Heinzelmann. Die Handball-Managerin zeigt aber durchaus Verständnis. „Wenn alles gut läuft, macht es Spaß und man nimmt viele Opfer in Kauf“, sagt Ilona Heinzelmann. Der negative Saisonstart hat Patrice Giron sehr zu schaffen gemacht. Täglich pendelt der dreifache Familienvater von Ganderkesee nach Hamburg, wo er als Diplom-Sportwissenschaftler Dozent an der Universität ist. Auf dem Rückweg machte der 35-jährige A-Lizenztrainer Station in der Nordheide und trainierte das Zweitligateam. Jetzt sei ihm leider bewusst geworden, dass er aufgrund seiner beruflichen und privaten Situation keine Ressourcen habe, um strukturell etwas an seiner Arbeit für die Mannschaft und den Verein zu ändern. Er übernimmt die volle Verantwortung für die aktuelle sportliche Situation.

Vor zwei Jahren hat Patrice Giron als Co-Trainer zusammen mit Andreas Juhra die Zweitliga-Handballerinnen aus Buchholz übernommen. Die Ära von Juhra, der zurück nach Travemünde ging, endete im Januar dieses Jahres, von da an war Giron allein verantwortlicher Trainer. Giron war lange Trainer beim VfL Oldenburg.

Eine Nachfolgeregelung gibt es noch nicht. „Wir werden uns ein paar Wochen Zeit nehmen, um die Personalsituation zu klären“, sagt Ilona Heinzelmann. Panik gebe es nicht, und auf Krampf wird auch niemand verpflichtet. Der Nachfolger oder die Nachfolgerin müsse auf jeden Fall zum Verein und zur Mannschaft passen.

Ilona Heinzelmann glaubt, dass Patrice Giron mit der frühzeitigen Bekanntgabe seiner Entscheidung die Spielerinnen wachrütteln wolle. „Er war mit seiner Weisheit am Ende“, sagt die Managerin. Obwohl sie und auch die Mannschaft fest daran glauben, schnell aus der misslichen Lage wieder herauszukommen. Noch haben die Buchholzer Handballerinnen Pause, erst am Sonnabend, 9. November, greifen sie bei der TSG Ober-Eschbach (19.45 Uhr) wieder ins Spielgeschehen der 2. Bundesliga ein.