Fußball-Oberligist unterliegt erneut im eigenen Stadion

Drochtersen. Die Heimbilanz der SV Drochtersen/Assel in der Fußball-Oberliga nach dem sang- und klanglos zustande gekommenen 0:1 (0:2) gegen den Aufsteiger 1. FC Wunstorf ist der reinste Horror: sechs Spiele, kein Sieg, ein Unentschieden und fünf Niederlagen. Es ist die Bilanz eines Absteigers – wenn da nicht die enorme Auswärtsstärke der Kehdinger wäre.

Den 270 Zuschauern im Kehdinger Stadion schwante schon nach einer Viertelstunde, dass an diesem schönen Herbstsonntag nur die herabfallenden Blätter in der Sonne glänzen würden. Denn bis zu diesem Zeitpunkt agierten die Hausherren kopf- und konzeptlos und zeigten eklatante Mängel im Spielaufbau. Am schlimmsten waren die Ballverluste in der Vorwärtsbewegung, von denen einer folgerichtig zum 0:1 durch Sebastian Schirrmacher führte. Besonders bitter: Die Situation nach einem Eckball schien schon geklärt zu sein, doch auf dem Weg nach vorne gab es einen Ballverlust, Wunstorf legte noch einmal quer und Sekunden später zappelte der Ball im Netz des machtlosen Torwarts Christoffer Schellin.

Ins Bild passte auch der zweite Treffer für die Gäste: Erneut war Drochtersen im Spielaufbau, erneut leistete sich ein Passgeber eine Unkonzentriertheit, dann folgte ein langer Ball auf den pfeilschnellen Gäste-Stürmer Daniel Boateng. Der war nicht mehr zu halten und erzielte das 0:2. Die Hausherren reagierten geschockt und brachten – bis auf eine Chance, die Danny-Torben Kühn kurz vor der Halbzeit vergab – nichts mehr zustande. Kühn hatte es mit einem Lupfer versucht statt den Ball auf das Tor zu dreschen. Nach dem Wiederanpfiff baute Drochtersen zwar mehr Druck auf, wirkte optisch überlegen, doch Zählbares sprang nicht mehr heraus. „Ich bin enttäuscht“, sagte Lars Jagemann. Drochtersens Trainer hatte seine Mannschaft im Aufwärtstrend gewähnt.