Vier-Etappenfahrt für Radsporttalente führt mehrere Nationalmannschaften nach Buchholz und Umgebung

Buchholz. Wer sich für den Leistungssport im Allgemeinen und trotz der Dopingskandale für den Radsport im Besonderen interessiert, der weiß es längst: Bevor bei den Vattenfall Cyclassics am kommenden Sonntag etwa 20.000 Menschen durch den Großraum Hamburg rasen, steht erst einmal der Nachwuchs im Mittelpunkt. „Bereits zum achten Mal haben wir bei diesem Etappenrennen große Talente aus halb Europa am Start“, verkündet Hendrik Heinz, der Cheforganisator der veranstaltenden Sportagentur Upsolut. Und Jan-Hendrik Röhse, erster Stadtrat in Buchholz, ergänzt: „Und zum fünften Mal sind die Youngclassics hier bei uns in Buchholz zu Gast.“

Es ist besonders auch dieses Rundstreckenrennen durch Buchholz an diesem Freitag, 23. August, das die internationale Nachwuchsveranstaltung zu einer der bedeutendsten in Deutschland gemacht hat. Denn in Buchholz müssen die 15- und 16-Jährigen jenen Kurs bewältigen, über den beim Großen Preis von Buchholz schon große Stars ihre Kräfte gemessen haben. „Dieser 2,8 Kilometer lange Rundkurs in Buchholz hat es in sich“, bekräftigt Wolfgang Strohband, der Vorsitzende der Radsport-Gemeinschaft Hamburg, die mit ihren Mitgliedern das viertägige Ereignis mit organisiert.

Denn die Youngclassics beginnen, wie auch in den vergangenen Jahren, mit dem Straßenrennen rund um Otter. Am Donnerstag, 22. August, werden die etwa 140 Jugendlichen um 17.30 Uhr in ihren viertägigen Etappenkampf geschickt. Dabei wird neunmal durch Otter und Todtshorn gestrampelt. Eine Runde ist 9,5 Kilometer lang. Im Ziel also haben die Jungen 85,5 Kilometer in den Beinen. Am Freitag wird ab 9 Uhr auf der gleichen Strecke das Einzelzeitfahren gestartet – über eine einzige Runde von 9,5 Kilometern Länge.

Danach rollt der ganze Tross mit Autos in Buchholz ein. Auf dem Rundkurs mit Start und Ziel an der Bremer Straße wird auch eine Etappe der Specialclassics ausgetragen. Bei den Specialclassics wetteifern behinderte Radsportfreunde mit- und gegeneinander. Mit der vierten und letzten Etappe, 35 Runden um die Hamburger Binnenalster, werden die Youngclassics am Sonnabend ab 15 Uhr entschieden. „In diesem Jahr können wir einen Teilnehmerrekord melden“, betont Hendrik Heinz. „Zu den 24 gemeldeten Teams gehören die Nationalmannschaften von Luxemburg und Aserbaidschan, von Deutschland, Belgien, den Niederlanden und Schweden.“

Natürlich ist auch der talentierteste Nachwuchs des Hamburger Landesverbandes dabei. Zu dem gehört Felix Feth, der einzige Teilnehmer aus Buchholz, der 16 Jahre alt ist, aber bereits seit neun Jahren für Blau-Weiss Buchholz im Sattel sitzt. „Ich trainiere meist fünf Mal in der Woche“, erzählt der Junge, der das Gymnasium Am Kattenberge besucht. „Zweimal davon mit der Blau-Weiss-Gruppe. Mittwochs fahre ich zur Radrennbahn in Stellingen. Häufig fahre ich aber auch alleine, meistens so zwischen 60 und 150 Kilometern.“

Felix Feth bestreitet das Etappenrennen mit der Nummer 124. Buchholzer Zuschauer wissen also, wen sie extra laut anfeuern können. In diesem Zusammenhang leicht zu merken ist die Nummer 125 – mit ihr auf dem Rücken tritt Philipp Plambeck in die Pedalen. Er ist der älteste Sohn von Frank Plambeck, dem Erfolgstrainer der Harburger Radsport-Gemeinschaft. Der einzige Buchholzer Junge, der die Youngclassics gewinnen konnte, heißt Nikias Arndt. Vor sechs Jahren wurde er Gesamtsieger. In der vergangenen Woche gewann der heutige Profi im niederländischen Argos-Shimano-Team eine Etappe bei der Norwegen-Rundfahrt und wurde Dritter im Gesamtergebnis.

Wenn am Sonntag bei der Vattenfall Cyclassics kurz vor 9 Uhr die ersten Jedermänner durch Buchholz sausen, wird in der Kirschenstraße die japanische Trommlerband „Kion Dojo“ für zusätzliche Stimmung unter den Zuschauern sorgen. Gegen 12 Uhr werden an gleicher Stelle die Profis bei ihrer Sprintwertung die Besucher fesseln.