Mehr als 400 Zuschauer lassen den Elbmarsch-Handball-Cup mit den Bundesligisten HC Leipzig und Buxtehuder SV zum vollen Erfolg werden

Stove. Die größte Sorge von Jörn Stolle war unbegründet. „Wir haben vorher gezittert, ob wir die Halle auch richtig voll bekommen“, sagte der Mitorganisator des Elbmarsch-Handball-Cups in Stove. Letztlich belohnten aber 373 zahlende Zuschauer die Bemühungen der gastgebenden HSG Elbmarsch und der beiden Hauptsponsoren, Sparkasse Harburg-Buxtehude und Wir-Leben-Apotheken, mit ihrem Besuch bei dem hochkarätig besetzten Saisonvorbereitungsturnier. „Dazu hatten wir einige Freikarten an Kinder bei der Sportwoche verteilt, so dass deutlich über 400 Fans da waren“, ergänzt Stolle.

In den Vorjahren, als die Veranstaltung noch unter Handball-Sparkassen-Cup firmierte, war Lokalmatador SGH Rosengarten-Buchholz meistens der am höchsten spielende Verein gewesen. Diesmal schlüpften die Zweitligafrauen aus Buchholz und Umgebung in die Rolle des Underdogs. Keine Geringeren als der Zweite und Dritte der vergangenen Bundesligasaison, der HC Leipzig und Buxtehuder SV, präsentierten in der Elbmarschhalle abwechslungsreiche Spiele und hochklassigen Frauenhandball. Der Auftritt eines dritten Bundesligisten scheiterte nur daran, dass der Frankfurter HC im Juli hatte Insolvenz anmelden müssen.

Turniersieger wurde der deutsche Rekordmeister aus Leipzig, der im entscheidenden Spiel den Buxtehuder SV mit 23:17 (13:8) besiegte. Schon eine Woche zuvor hatten die Sachsen, die für ein dreitägiges Trainingslager in Buxtehude weilten, beim Turnier in Wittlich die BSV-Frauen bezwungen. In Stove ging das Team von Trainer Thomas Örneborg schnell mit 7:2 in Führung. Buxtehudes neue Torhüterin Julia Großmann stemmte sich mit zahlreichen Paraden und gehaltenen Siebenmetern gegen die drohende Niederlage. Damit brachte sie ihr ersatzgeschwächtes Team vorübergehend zurück ins Spiel. In der Schlussphase der über die volle Distanz von 60 Minuten ausgetragenen Partie setzte sich die größere Breite und Qualität des Leipziger Kaders durch.

Drei Monate nach ihrer Meniskus-Operation feierte Buxtehudes Jana Stapelfeldt ein erfreuliches Comeback. „In unserer derzeitigen Situation ist jede Spielerin wertvoll. Natürlich fehlen Jana noch einige Prozent, insbesondere bei Spritzigkeit und Wettkampfpraxis. Daran werden wir in den nächsten Wochen intensiv arbeiten“, sagte BSV-Trainer Dirk Leun zur Rückkehr der 27 Jahre alten Rückraumspielerin.

Gegen beide Erstligisten erstaunlich gut aus der Affäre zog sich die SGH Rosengarten-Buchholz. Und das obwohl das Team von Trainer Patrice Giron erst seit einer Woche mit dem Ball trainiert. Gegen Buxtehude hielten die Handball-Luchse mit der starken Torfrau Turid Arndt bis zum 14:14 prächtig mit, bevor Randy Bülau den BSV noch zum 26:16-Sieg führte. Zum Abschluss hatte Rosengarten den Rekordmeister aus Leipzig am Rande einer Niederlage, führte bis kurz vor Schluss, um unglücklich mit 17:18 zu verlieren. Im Rosengarten-Rückraum deutete Sabine Heusdens, die insgesamt neun Turniertore erzielte, ihr Potenzial an. Einen guten Eindruck hinterließen auch die weiteren Neuzugänge Signe Pedersen, Nicole Steinfurth und Cara Hartstock.

Die Zuschauer konnten allein mit ihrer nummerierten Eintrittskarten Tickets für Heimspiele von Buxtehude und Rosengarten sowie weitere attraktive Sachpreise gewinnen. Mit Sachpreisen ausgezeichnet wurden auch Friederike Gubernatis (11 Tore) als beste Torschützin, Julia Gronemann (beide Buxtehude) als beste Torhüterin und Susann Müller (Leipzig) als beste Spielerin des Turniers.

Leipzig war das erste Mal in der Elbmarsch zu Gast. „Sie haben sich super-sympathisch präsentiert“, sagt Jörn Stolle, „das Team war noch lange in der Halle und den Kindern gegenüber sehr offen.“ Kein Autogrammwunsch blieb offen. Dieser Elbmarsch-Handball-Cup macht Lust auf mehr.