Tennis-Doppelturnier des SV Rot-Gelb Harburg für Jungsenioren hat auch bei der 20. Auflage nichts an seinem Reiz verloren.

Harburg. Eines muss man Sportfreunden, die Tennis nur als begeisterte Zuschauer begleiten, immer einmal wieder ins Gedächtnis rufen: Wenn die Damen und Herren von Freundschaft reden, darf man sich nicht auf die falsche Fährte locken lassen. Das war auch beim Jungseniorinnen- und Jungsenioren Doppel des SV Rot-Gelb Harburg wieder so. Da standen im großen A-Finale der Damen Rachel Luxenburger-Hoot und Susanne Hannemann dem Doppel Ellen Rosenkranz und Andrea Anisic gegenüber.

Ein reines Vereins-Finale. Alle vier Damen spielen für den SV Grün-Weiss Harburg in der Oberliga und haben dort gemeinsam knapp den Aufstieg in die Nordliga verpasst. Aber das sagt nur wenig aus über die Jahrzehnte lange Gemeinsamkeit und Vertrautheit, zumindest zwischen drei der Partnerinnen. "Mit Ellen und Andrea habe ich schon als Mädchen bei Grün-Weiss mit dem Tennis begonnen", erzählt Susanne Hannemann, "als Kinder und Jugendliche waren wir häufiger Harburger Meisterinnen."

Andrea Anisic hat so lange für den HTB gespielt, dass viele noch gar nicht registriert haben, dass sie seit der Sommersaison wieder zu Grün-Weiss und ihren Jugendfreundinnen zurückgekehrt ist. Beim HTB hatte die angriffsfreudige Akteurin drei Jahre lang gemeinsam mit Rachel Luxenburger-Hoot in der Regionalliga gekämpft.

Vier Freundinnen im Finale - mit Leidenschaft, Ehrgeiz und Kampfgeist. Zweieinhalb Stunden lang hat dieses Tennisduell die Zuschauer begeistert. 150 Minuten mit allen Finessen - und das in nur zwei Sätzen. Susanne Hannemann hat schon als Mädchen auch in den kritischsten Situationen kühlen Kopf bewahrt. "Deshalb kann sie mich auch immer wieder beruhigen und motivieren", sagt Rachel Luxenburger-Hoot. "Im ersten Satz hatten wir uns eine Führung erkämpft und konnten die doch nicht durchbringen." Am Ende behielten Andrea Anisic, die energische Angreiferin, und Ellen Rosenkranz, ruhig und nervenstark, mit 7:6 die Oberhand. Im zweiten Satz hatten sie den Widerstand ihrer vertrauten Gegnerinnen gebrochen. Mit 6:2 gewannen sie den Satz und damit das Doppelturnier.

Die siegreichen Herren saßen da längst bei Bier und Wein auf der Terrasse. Denn Bodo Schmidt und Peter Ulferts, das Spitzendoppel vom Neugrabener TC, hatten sich nicht so viel Zeit gelassen. Auf dem "flotten Zweier", wie der Platz unter der Terrasse bei Rot-Gelb heißt, gewannen sie 6:1 und 6:2 gegen Athos Buchheister (HTB) und Achim Vock vom TV Vahrendorf. Die beiden wirkten etwas ausgelaugt, wohl auch von der Sonne, die dieses Turnier eine Woche lang mit hochsommerlichen Temperaturen begleitet hatte. "Nach unserer Players Night sind die beiden gemeinsam nach Haus geradelt", erzählt Dieter Wiesner, der auch das 20. Doppelturnier wie alle anderen leitete, mit Ehefrau Ellen, Anke Labenzke und Manfred Krüger. Von den 82 Teilnehmern gibt es höchstens drei oder vier, die der Turniermacher nicht persönlich kennt. "Bodo Schmidt, der auch Trainer beim NTC ist, hat unser Turnier schon ein paar Mal gewonnen, allerdings an der Seite von Stefan Pietsch." Diesmal war mit Peter Ulferts einer der erfolgreichsten Seniorenspieler aus Harburg und dem Umland sein Partner. Peter Ulferts spielt bei den Herren 60 für den Stader TC in der Regionalliga.

Wer bei Rot-Gelb gleich das erste Spiel in der A-Runde verliert, rutscht in die B-Runde, und nach der zweiten Schlappe in die C-Runde. Dieter Wiesner ließ sich immer weitere Runden einfallen, um den Akteuren Spielmöglichkeiten zu geben. Das Resultat, bei den Damen wurden acht Finals in acht unterschiedlichen Runden gespielt und bei den Herren sieben. "So wurde das für mich das kurioseste Turnier, das ich je gespielt habe", erzählte Manfred Bebert. Der 67-Jährige vom HTB hatte mit Partner Rüdiger Jablonski dreimal verloren, und trotzdem standen die beiden im Finale der D-Runde. Da haben der Trommler von der Band "John Law & The Tremors" und sein Partner kräftig auf die Pauke gehauen. Die beiden gewannen gegen Achim Welker und Rico Reumann vom HTuHC mit 6:3 und 7:5. Am 24. August um 20.30 Uhr wird die Band, die seit 48 Jahren in derselben Besetzung spielt (eine Art Weltrekord) den Tennisfreunden beim HTB einheizen. Auf der Jahnhöhe wird ein Mixed-Turnier gespielt und die HTB-Herren 50 kämpfen um den Aufstieg in die Regionalliga.