Buchholz 08 gegen Victoria und SV Wilhelmsburg gegen Altona verlieren im Pokal erst in der Verlängerung.

Buchholz/Harburg. Der erste richtige Pokalschlager zum Einstieg in die neue Fußballsaison - Buchholz 08 hatte den Hamburger Pokalverteidiger SC Victoria zu Gast. Und hätte so gerne die Sensation perfekt gemacht. Es war die 81. Minute, als ein junger 08-Fan mit einem tiefen Stoßseufzer feststelle. "Unser schöner Traum ist aus." Und in dieser Feststellung lag schon die schlimme Ahnung, was noch passieren würde.

Die Buchholzer, mit vielen Verletzungssorgen in dieses Spiel gegen die Regionalliga-Spieler gestartet, hatte 80 Minuten lang mit 1:0 geführt. Und die schlimmste Drangperiode der Gäste schien bereits überwunden. Da trickste Marian Grühn herum, und sein Schlag nach vorne verunglückte. Der hohe Ball landete auf der linken Buchholzer Seite und bei dem Rettungsversuch gab es Freistoß für Victoria. Der Ball wurde hoch vor das Buchholzer Tor geschlagen und in dem Wirrwarr drückte Michael Sara den Ball über die Torlinie. Das war das 1:1. Und das bedeutete am Ende die Verlängerung. Die mehr als 500 Zuschauer ahnten schon: Victoria hat mehr Kraft und Kondition. Am Ende gewann der Pokalverteidiger noch überlegen mit 4:1.

Begonnen hatte die Partie mit leichten, aber doch klaren Vorteilen für die Gastgeber. Hermann Mulweme, der Neuzugang von Güldenstern Stade, der vorerst nur für die Pokalrunde spielberechtigt ist, ließ bereits nach drei Minuten die 08-Anhänger jubeln und hoffen. Ein Kopfball von Milaim Buzhala, ein scharfer, abgefälschter Schuss von Andre Müller, das waren die aufregenden Szenen in den ersten 44. Minuten, mit denen die Buchholzer im Vorteil waren. Und dann die 45 Minute. Wieder ein Angriff über rechts, eine Flanke vor das Victoria-Tor und Hermann Mulweme erzielt sein erstes Tor für seinen neuen Verein. Und sorgt für riesigen Jubel und noch größere Hoffnungen.

Nach dem Wechsel allerdings wird Victoria immer schneller, durchschlagkräftiger und bringt immer wieder Gefahr für Torwart Henrik Titze und seine Vorderleute. In der70. Minute eine Victoria -Flanke von rechts, in der Mitte kommt Conrad Azong frei zum Schuss, zieht über das Tor. Diese Möglichkeiten häufen sich. für Victoria.

Buchholz erarbeitet sich die Anerkennung der Fans mit einzelnen, tollen Aktion. Da ist auf links das Zusammenspiel zwischen Mulweme und Arne Gillich, das mit Beifall honoriert wird. Die Flanke aber schlägt Andre Müller am Tor vorbei. Noch einmal in der 78 Minute eine große Möglichkeit für Arne Gillich. Aber es gelingt nicht, die Pokalüberraschung perfekt zu machen.

In der Verlängerung dann, das hatten die meisten geahnt, der schnelle K.o.. Es war nach dem neuen Anpfiff erst eine Minute gespielt, da jubelte die kleine Gruppe der Victoria-Fans. Steven Lindner hatte das 2:1 erzielt, erhöhte in der 115.Spielminute noch auf 3:1 und sozusagen mit dem Schlusspfiff erhöhte Benjamin Bamburs auf 4:1 für die Favoriten aus Hamburg..

Harburger TB sorgt für Überraschung, besiegt den FC Türkiye

Die Jahnhöhe ist kein gutes Pflaster für den FC Türkiye. Im vergangenen Jahr verlor der Landesligist im ODDSET-Pokal beim Harburger TB mit 0:3, nun mit 2:3 (2:2). Mit neuem Trainer, Nabil Toumi, aber eingespielter Mannschaft ging der Außenseiter vor rund 150 Zuschauern durch zwei Treffer von Jimmy Boateng (15. Minute,17.) in Führung. Bei den Hausherren fehlten zwei Stammkräfte in der Innenverteidigung, was Abstimmungsprobleme zur Folge hatte. Die führten zu Treffern von Erdinc Örün (23.) und Emre Özkan (30.), der FC Türkiye hatte noch vor der Pause ausgeglichen. In der zweiten Halbzeit erwischte der HTB erneut den besseren Start. Boateng startete einen Alleingang, den er mit einem Schrägschuss in den Winkel erfolgreich abschloss. "Ein wunderschönes Tor", befand HTB-Präsidiumsmitglied Karl Albers. Der Treffer war spielentscheidend, obwohl die Gäste zum Ende der Partie noch einmal mächtig aufkamen. Doch der Harburger Schlussmann Oliver Schmidt rettete seinem Team mit zwei Paraden den Sieg. Jetzt wartet der HTB mit Spannung auf die Pokalauslosung.

Der SV Wilhelmsburg hat die Sensation im Oddset-Pokal um Haaresbreite verpasst: Trotz großen kämpferischen Einsatzes und einer Führung bis zur 90. Minute musste sich der SVW dem Oberligisten Altona 93 nach Verlängerung mit 2:4 geschlagen geben. Nach 90 Minute stand es 2:2. Und das kam so: Nach einer Viertelstunde erzielte Wilhelmsburgs Torjäger Pano Panagiotoudis die überraschende Führung für die Hausherren, die in der ersten Halbzeit eine gute Figur abgaben. Erst nach einer Stunde markierte der AFC den Ausgleich. Dabei war umstritten, ob die verunglückte Flanke, die sich ins Wilhelmsburger Tor senkte, die Außenlinie zuvor überschritten hatte. Doch obwohl der klassenhöhere Gast jetzt konditionell im Vorteil war und das Spiel immer mehr in die Hand bekam, rafften sich die Hausherren noch einmal auf und erzielten in der 86. Minute durch den zweiten Treffer von Panagiotoudis das viel umjubelte 2:1. Doch die Freude währte nur kurz. In der Nachspielzeit egalisierte der AFC. "Es ist unbegreiflich, warum der Schiedsrichter vier Minuten nachspielen lassen hat", ärgerte sich SVW-Coach Peter Lascheit. Es kam wie es kommen musste: Der konditionsstärkere AFC setzte in der Verlängerung zwei Konter zum 2:4 und erreichte die nächste Runde.